Die langen und nervigen Verkehrsstaus im Hagener Westen haben ein Ende. Mit einer ungewöhnlichen verkehrlichen Lösung und sogar schneller fertiggestellt als geplant.

Am Mittwoch, 3. Juni, konnte das neu ausgebaute Teilstück der Enneper Straße in Westerbauer von der Gevelsberger Stadtgrenze bis hinter der Einmündung “An der Wacht” offiziell für den Verkehr freigegeben werden. Hierbei sticht insbesondere der Abschnitt im Bereich der früheren Keks- und Zwiebackfabrik Brandt heraus, wo völlig neue Abbiegespuren geschaffen werden mussten. Offiziell gibt es hier übrigens die Bezeichnung B7 nicht mehr, sondern „nur noch“ den Titel L700. Die Route entlang der Ennepe wurde vor wenigen Jahren von der Bundes- zur Landesstraße „degradiert“.
Rote Mittelspur
Eine in Hagen häufig tätige Planungsgruppe aus Aachen plante, ähnlich wie für die Stadt Gevelsberg, für die Enneper Straße eine so genannte „Mittenflexibilität“. Dieser in rotem Asphalt hergestellte mittlere Fahrstreifen kann von beiden Fahrtrichtungen genutzt werden, beispielsweise um haltende Fahrzeuge zu „umfahren“. Dadurch kann der Verkehr flüssig weiterlaufen und es entstehen keine Behinderungen.
Insgesamt ist auf der Enneper Straße eine angemessene Verteilung der Verkehrsflächen für alle Verkehrsarten zukunftsgerecht realisiert worden. Die früher überbreite Fahrbahn wurde auf die normale und übliche Fahrbahnbreite von 6,50 Meter reduziert. Die anschließenden Flächen wurden mit Gehwegen, Radwegen, Baumbeeten und Parkplätzen komplett neugestaltet. In Teilbereichen wurden Parkstreifen vorgesehen.
Attraktive Radwege

Für den Radverkehr wurden auf fast der kompletten Länge beidseitig separate Radwege in Pflasterbauweise erstellt. Diese sollen den Radverkehr sicherer und dadurch attraktiver machen. Die Bushaltestellen, die sich in dem Abschnitt befinden, wurden barrierefrei ausgebaut und an den heutigen Standard angepasst.
Außerdem wurde die komplette Beleuchtungsanlage umgerüstet. Die bestehende Seilbeleuchtung wurde abgebaut und durch moderne und energiesparende Mastaufsatzleuchten mit Leuchtmitteln aus LED ersetzt.
Für die Umsetzung der circa 4 Millionen Euro teuren und durch das Land NRW geförderten Baumaßnahme hatte der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) eine Bauzeit von rund zwei Jahren kalkuliert. Die Baumaßnahme ist nun nach nur 21 Monaten realisiert worden.