Wer trötet da am Wilhelmsplatz?

Skulptur am Wilhelmsplatz
Endlich wieder mit Schild: Die Skulptur am Wilhelmsplatz. (Foto: Stefan Fuhrmann)

Lange Zeit fristete der „Junge mit der Tröte“ ein Schattendasein am Rande eines meist verwilderten Blumenkübels vor der Sparkasse. Doch seit dem Umbau des Wilhelmsplatzes hat er ein neues Zuhause, gut sichtbar an der Bismarckstraße schräg gegenüber von „Bei Rainer“. 

Und eine neu angebrachte Tafel erklärt nun auch, was es mit der Skulptur auf sich hat.  Der „Junge mit der Tröte“ wurde nämlich 2005 vom Smolensker Bildhauer Prof. Alexander Parfeonov erschaffen. Die Aufstellung geht auf eine Initiative des Freundeskreises Hagen-Smolensk e.V. im Rahmen eines Kunstprojektes zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Hagen und der russischen Stadt Smolensk zurück. Der Bildhauer will mit seinem Werk zeigen, dass Musik die Menschen zusammenbringt, auch wenn sie nicht die gleiche Sprache sprechen. Damit passt sie natürlich ganz ausgezeichnet ins alles andere als leise Wehringhausen.

Auf Anregung des Hagener Heimatbundes e.V. und durch eine Spende des Städtepartnerschaftsvereins Hagen konnte die Erklärtafel jetzt realisiert werden. Neben der Infotafel am Objekt „Junge mit der Tröte“ wurde auch die beschädigte Infotafel zum Wilhelmsplatz am Eckhaus Lange Straße/Kottmannstraße aus der Reihe „Schilder erzählen Geschichten“ erneuert.

P.S.: „Doch warum ist das Schild eigentlich gelb?“

Diese Frage kam nach Veröffentlichung des Artikels gleich mehrfach, weshalb ich beim Hagener Heimatbund nachgefragt habe und das Geheimnis nun, vier Stunden nach Veröffentlichung des ursprünglichen Beitrags, hier lüfte.

Der „Junge mit der Töte“ ist eine von vier Skulpturen, die 2005 von zwei Smolensker Künstlern – Prof. Alexander Parfeonov und Peter Fishman – realisiert wurden. Das Projekt wurde seinerzeit angeregt durch den Freundeskreis Hagen-Smolensk im Rahmen des 20. Jahrestages der Städtpartnerschaft. Neben dem „Junge mit Tröte“ entstand von Parfeonov auch die Skulptur „Klugheit“ an der Ecke Hohenzollernstraße und Körnerstraße. Von Fishman stammen der „Buttje“ auf der Volmebrücke (Badstraße) und der „Phönix“ am Ischelandteich.

„Die Farbgebung der Schilder hat nichts mit dem BVB zu tun“, teilt mir Stefan Fuhrmann vom Hagener Heimatbund mit. „Auch ist das Schild nicht gelb, sondern messingfarben“. Die beiden Skulpturen in der Innenstadt und die am Ischeland erhielten auch tatsächlich aufwändige Beschilderungen aus Messing mit gefräster Beschriftung. „Die waren nicht gerade preiswert“, erklärt Fuhrmann. „Eines davon wurde auch recht bald von einem Buntmetall-Fan entwendet“.

Der „Junge mit der Tröte“ blieb zunächst gänzlich unbeschildert. „Um die jetzige Anfertigung im Rahmen zu halten sowie auch keinen Klauanreiz zu bieten – und um die ursprüngliche Projektverbindung zu dokumentieren – wurde das neue Schild messingfarben bedruckt“, löst Stefan Fuhrmann das Geheimnis um die ungewöhnliche Farbgebung.