Fünf Tote, Inzidenz weiter über 200: Das Hagener Corona-Update

In Hagen ist die „britische“ Corona-Mutation angekommen, wir gehören weiterhin zu den bundesweit am stärksten von der Pandemie betroffenen Städten – währenddessen nimmt die Leiterin der für Corona-Verstöße zuständigen Bußgeldstelle des städtischen Ordnungsamtes privat an einer „Querdenker“-Demo teil. Dank „ärztlichem Attest“ sogar ohne Maske. Die Stadt sieht keinen Grund für dienstliche Konsequenzen. So langsam komme ich mit Blick auf unser Rathaus nicht umhin, mir eine Frage zu stellen: Was darf Satire?

Die Todeszahlen steigen weiterhin ungebremst: Fünf mit SARS-CoV-2 infizierte Menschen sind seit gestern in Hagen gestorben. Es wurden 11 (Vorwoche: 27) Neuinfektionen registriert, die Wocheninzidenz liegt heute bei 206,2 (Vorwoche: 192,4). Es gelten derzeit in Hagen 604 (Vorwoche: 554) Personen offiziell als infiziert.

Die Zahl der schwerst erkrankten Covid-19-Patient:innen auf den Hagener Intensivstationen verbleibt bei 10 (+0), von denen 4 (–1) invasiv beatmet werden müssen. Von 74 Intensivbetten stehen aktuell nur noch 9 (12,2 %) zur Verfügung. In Hagen sind auch gestern wieder keine neuen Erstimpfungen gegen Covid-19 erfolgt, die letzten fanden am 27. Januar statt. Insgesamt haben also weiterhin 3.217 Personen in Hagen eine Erstimpfung erhalten. Allerdings steigt die Zahl der Zweitimpfungen: 1.148 (+154) Personen haben nun bereits die zweite Corona-Impfdosis erhalten.

Der katholische Kindergarten „Maria, Königin des Friedens“ am Kuhlerkamp muss wegen Coronainfektionen bis voraussichtlich Donnerstag, 11. Februar, geschlossen bleiben.

Und noch ein wichtiger Hinweis zum Hagener Impfzentrum, das ab dem 8. Februar in Betrieb geht: Mehrfach kam Verwirrung auf, welche Unterlagen zu einem telefonisch oder über die Internetseite vereinbarten Impftermin mitgebracht werden müssen. Die Stadt Hagen konnte mir diese Frage leider nicht beantworten, aber die Kassenärztliche Vereinigung hat Klarheit geschaffen: „Es reicht, wenn die Bürger ihren Personalausweis (oder anderer Lichtbildausweis), Mund-Nasen-Schutz, Krankenkassenkarte (wenn vorhanden), Impfpass (wenn vorhanden) und ihre medizinischen Unterlagen (zum Beispiel Herzpass, Diabetikerausweis oder Medikamentenliste – falls vorhanden) mitbringen.“

Und so sieht es außerhalb unserer Stadtgrenzen aus:

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in NRW sinkt wieder auf 83,3. Innerhalb des letzten Tages sind landesweit 144 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Auch heute liegt weiterhin nur Hagen oberhalb der Inzidenz von 200, gefolgt von Höxter (150,4) und Bottrop (118,2). Nur noch 12 der insgesamt 53 Städte und Kreise in NRW (22,6%) haben eine Inzidenz über 100, unterhalb der für den 14. Februar gesetzten Zielmarke 50 liegen jetzt 3 Kreise/Städte (5,7%). Die Nachbarschaft: Dortmund 76,8; Kreis Unna 88,9; Ennepe-Ruhr-Kreis 75,6; Märkischer Kreis 103,8.

Bundesweit sind die Infektionszahlen etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vortag. 861 Menschen sind binnen eines Tages an oder mit SARS-CoV-2 gestorben. Die durchschnittliche Inzidenz in Deutschland sinkt minimal auf 90,0. 19 (4 %) aller Städte und Kreise weisen noch eine extreme Infektionslage oberhalb einer Inzidenz von 200 auf. Unterhalb der kritischen Grenze von 50 (Ziel des aktuellen „Lockdowns“) liegen 46 (11%) aller Städte und Kreise, davon 16 unter 35. Impfzahlen des Bundesgesundheitsministeriums für gestern liegen leider nicht vor.

Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche!

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