Sowohl das Hagener Ordnungsamt wie auch die Polizei Hagen haben in den vergangenen Tagen am Hauptbahnhof verstärkt Kontrollen durchgeführt. Dabei kam es zu einigen gravierenden Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Aber auch ein Heroin-Dealer wurde erwischt, außerdem mehrere polizeilich gesuchte Personen.

Alleine am Donnerstagabend, 4. Februar, wurden durch die Mitarbeiter:innen des Ordnungsamtes rund um den Hagener Hauptbahnhof 73 Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung des Landes NRW und die Allgemeinverfügung der Stadt Hagen festgestellt. Die Kontrolleurinnen und Kontrolleure waren dabei in zivil unterwegs und haben neben Gewerbebetrieben vor allem Personenansammlungen und die seit Montag geltende Maskenpflicht im Bahnhofsumfeld kontrolliert. 

Verstöße in Gewerbebetrieben

In fünf Gewerbebetrieben wurden die Auflagen der Coronaschutzverordnung nicht eingehalten: Die Kund:innen trugen keine Mund-Nasen-Bedeckung, der Mindestabstand von 1,5 Metern wurde nicht berücksichtigt und die zulässige Personenzahl in den Geschäften wurde überschritten. Die verhängten Bußgelder liegen hier zwischen 50 und 500 Euro pro Person. 

Mehrere Personenansammlungen

Auch mehrere Ansammlungen über der zulässigen Personenzahl mussten durch das Ordnungsamt aufgelöst werden. Zulässig ist, dass sie die Angehörigen eines Hausstandes in der Öffentlichkeit mit maximal einer weiteren Person treffen dürfen. Die Bußgelder liegen bei 250 Euro pro Person. 

Verzehr von Speisen

Schon lange ist der Verzehr von Speisen im Umkreis von 50 Metern um die Verkaufsstelle untersagt. Hat am Hauptbahnhof mehrere Personen nicht interessiert – ihr Snack ist nun jeweils 100 Euro teurer.

Viele Leute ohne Masken

Seit Montag, 1. Februar, gilt auf dem Bahnhofsvorplatz sowie der gegenüberliegenden Straßenseite und auf den ersten Metern der Bahnhofsstraße zwischen 7 und 22 Uhr eine allgemeine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Im Hauptbahnhof selbst und an den Bussteigen als Einrichtungen des Personennahverkehrs müssen wie an allen Haltestellen sogar medizinische Masken getragen werden.

Auch das hat in Hagen offenbar viele Personen nicht interessiert: 61 Verstöße gegen die Maskenpflicht hat das Ordnungsamt registriert, in 31 Fällen kam es zur Einleitung eines Bußgeldverfahrens. Hierbei sieht der aktuelle Bußgeldkatalog ein Bußgeld von 50 Euro vor. Die 30 weiteren Verstöße wurden als „minderschwere Fälle“ eingestuft und die Maskenverweiger:innen kamen mit einer Verwarnung davon.

Verstoß gegen Aufenthaltsrecht

Neben den Corona-Verstößen stellte das Ordnungsamt in einem Kiosk eine Person fest, die im Besitz einer „Duldung“ war. Darunter ist eine derzeit ausgesetzte Abschiebung zu verstehen, die in den ersten Monaten jedoch mit einem Arbeitsverbot und einer Residenzpflicht verbunden ist. Beides lag für Hagen nicht vorher, weshalb entsprechende Anzeigen geschrieben werden mussten.

Handel mit harten Drogen

Nicht nur das Ordnungsamt kontrollierte am Hauptbahnhof, auch die Hagener Polizei war dort am Mittwoch und Donnerstag verstärkt unterwegs. In der Folge wurden zehn Strafverfahren wegen Handels oder Besitzes von Betäubungsmitteln eingeleitet. Bei den Kontrollen konnten Heroin, Amphetamine und Marhiuana festgestellt und sichergestellt werden. Wegen des Handels mit Heroin wurde ein erheblich vorbestrafter 40 Jahre alter Hagener vorläufig festgenommen und befindet er sich nun in Untersuchungshaft.

Offene Haftbefehle

Wegen bestehender Haftbefehle verhafteten die Beamt:innen der Polizei zudem drei Männer (22, 27 und 41) und brachten sie ins Polizeigewahrsam.