7 Tote, Öffnungsperspektiven: Das Hagener Corona-Update

Die Gesamtzahl der Corona-Toten in unserer Stadt steigt auf über 200. Hagen hat weiterhin die stärkste Infektionslage in NRW und liegt nun als einzige Stadt oberhalb einer Inzidenz von 100. Die Zahl der freien Intensivbetten ist wieder bedenklich niedrig. Die Ministerpräsident:innen haben sich gestern auf eine Verlängerung der Corona-Schutzmaßnahmen geeinigt, doch einige Lockerungen sind in Aussicht.

Innerhalb eines Tages sind in Hagen 7 mit SARS-CoV-2 infizierte Personen gestorben. Das ist einer der bislang höchstens Tageswerte. Insgesamt liegt die Zahl der Toten nun bei 201. Es wurden 32 (Vorwoche: 47) Neuinfektion registriert. Die Wocheninzidenz sinkt laut Stadt auf 118,7 (Vorwoche: 155,8). Aktuell gelten in Hagen 380 (Vorwoche: 575) Personen als infiziert. Nach Angaben des RKI haben wir weiterhin die höchste Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen, bundesweit steigen wir weiter auf Platz 24 der am stärksten betroffenen kreisfreien Städte und Landkreise.

Auf den Hagener Intensivstationen werden aktuell 6 (–1) schwerst erkrankte COVID-19-Patient:innen behandelt, von denen 3 (+1) invasiv beatmet werden müssen. Von den noch 77 Intensivbetten in Hagen stehen heute lediglich 8 (10,4%) zur Verfügung. Für die durchgeführten Impfungen in Hagen liegen von der KVWL bislang keine aktuellen Zahlen vor.

Und so sieht es außerhalb unserer Stadtgrenzen aus:

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in NRW sinkt laut MAGS erneut deutlich auf jetzt 62,7. Innerhalb des letzten Tages sind landesweit 99 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Am stärksten betroffen ist noch immer Hagen (laut RKI 119,8), gefolgt weiterhin von der Stadt Solingen (96,1) und dem Kreis Mettmann (92,7). Damit liegt Hagen als einzige der insgesamt 53 Städte und Kreise in NRW (1,9%) über einer Inzidenz von 100. Unterhalb der ursprünglich für kommenden Sonntag gesetzten Zielmarke 50 liegen bislang lediglich 10 Kreise/Städte (18,9%) in NRW. Neben Münster liegen nun aber auch der Kreis Coesfeld, die Stadt Paderborn, die Stadt Bielefeld und der Kreis Steinfurt unterhalb einer Wocheninzidenz von 35 – und können sich bald vielleicht auf Lockerungen freuen. Hagens Nachbarschaft: Stadt Dortmund 54,6; Kreis Unna 56,7; Ennepe-Ruhr-Kreis 73,1; Märkischer Kreis 71,2.

Bundesweit fällt die durchschnittliche Inzidenz auch weiter deutlich auf nun 64,2. In Deutschland sind 666 Menschen binnen des letzten Tages an oder mit SARS-CoV-2 gestorben. Nur noch 5 (1 %) aller Städte und Kreise weisen in ganz Deutschland eine extreme Infektionslage oberhalb einer Inzidenz von 200 auf, besonders betroffen sind Landkreise in Bayern, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der Städte und Kreise unterhalb der kritischen Grenze von 50 liegt nun bei 133 (32%), davon haben jetzt 54 Städte/Kreise (13%) auch die Inzidenz von 35 unterschritten. Am Dienstag, 9. Februar, wurden in Deutschland 112.037 Schutzimpfungen gegen COVID-19 durchgeführt. Damit haben nun 2.405.156 Personen (2,9 % der Gesamt­bevölkerung) eine Erst­impfung erhalten und 1.104.504 Personen bereits die Zweitimpfung.

Schulen und Friseure: Was öffnet wann?

Die Ministerpräsident:innen der 16 Bundesländer haben sich gestern erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Corona-Regeln in Deutschland besprochen. Aufgrund der langsamer als erwartet sinkenden Infektionszahlen und der möglichen Gefahr durch Virus-Mutationen wurden die aktuellen Beschränkungen bis zunächst 7. März verlängert und teilweise verschärft – doch auch Lockerungen sind in Aussicht.

Das bedeutet unter anderem, dass die meisten Geschäfte, Kultur-, Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen weiterhin geschlossen bleiben. Auch die Maskenpflicht gilt weiterhin unverändert. Ebenfalls dürfen sich im öffentlich Raum weiterhin nur die Angehörigen eines Haushaltes mit maximal einer weiteren Person treffen.

Bereits ab Montag, 22. Februar, sollen Schulen in NRW langsam zu einem Präenzbetrieb zurückkehren. Zunächst soll in den Grundschulen ein „Wechselunterricht“ eingeführt werden (näheres dazu wird heute im Laufe des Tages veröffentlicht), bei einer landesweiten Inzidenz unter 50 soll dann auch an den weiterführenden Schulen langsam wieder ein Unterricht vor Ort stattfinden. Die Kitas in NRW bleiben im seit Jahresbeginn geltenden „eingeschränkten Pandemie-Betrieb“ – sie haben zwar grundsätzlich geöffnet, wer jedoch irgendwie eine private Kinderbetreuung organisieren kann, soll das auch tun.

Aufgrund ihrer „Bedeutung für die Körperhygiene“ sollen Friseur:innen die Salons bereits ab 1. März wieder öffnen dürfen. Dabei werden strenge Hygieneregeln gelten und Termine nur nach vorheriger Vereinbarung stattfinden dürfen. Ab einer stabilen (länger anhaltenden) Inzidenz von 35 sollen in Städten und Gemeinden unter strengen Auflagen auch weitere Öffnungen ermöglicht werden, etwa von Einzelhandel, Museen und Galerien sowie „körpernahen Dienstleistungsbetrieben“. Gastronomie, Theater, Kinos etc. bleiben so oder so bis mindestens 7. März weiterhin geschlossen.

Außerdem gilt ein dringender Appell an alle Menschen in Deutschland, auf Reisen generell und auch auf Ausflüge außerhalb der eigenen Region zu verzichten.

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Verwendete Quellen (weitere ggf. im Text genannt/verlinkt):