Die Stadt Hagen rüstet auf: Ab Ende der kommenden Woche soll es genauere statistische Daten zur Pandemie geben. Endlich, möchte man sagen, erfahren wir nach einem Jahr dann auch beispielsweise regelmäßig den R-Wert (also wie viele andere Menschen steckt eine infizierte Person in Hagen an), die Anzahl von Kontaktpersonen in Quarantäne, aber auch die Infektionszahlen nach Stadtbezirken, Fälle von Virusmutationen und Infektionsketten im Vergleich. Angaben, wie sie in vielen anderen Städten schon lange transparent gemacht werden.

Um diesen Einblick nun auch den Menschen in unserer Stadt zu ermöglichen, wurde ein mehrköpfiges Team aus städtischen Mitarbeitenden zusammengestellt, das aktuell an der Aufbereitung dieser Daten arbeitet. Und dabei wurde bemerkt, dass es eine Unregelmäßigkeit zwischen den Neuinfektionen und der Angabe „Aktuelle Fälle“ in der bislang veröffentlichten Corona-Statistik der Stadt Hagen gibt.

Durch einen Übertragungsfehler beim Abziehen der genesenen und verstorbenen Personen hat sich die veröffentlichte Zahl der aktuellen Fälle seit dem Jahreswechsel 2020/2021 fortlaufend von der tatsächlichen Zahl der aktuell Infizierten entfernt: Bis Freitag, 5. März, lag der Unterschied bei 134 Fällen. Statt den gemeldeten 218 akut infizierten (also ansteckenden) Corona-Fällen gab es somit tatsächlich gestern 352 Fälle.

In diesem Diagramm habe ich die Angaben für die vergangenen zwei Wochen rückwirkend durch die korrekten Werte ersetzt. Ab Jahresbeginn bis 20. Februar findet der falsch berechnete Wert Anwendung: Update 12.03.2021: Mittlerweile zeigt das Diagramm durchgängig und ab 30.12.2020 (da hat sich der Fehler bei der Stadt eingeschlichen) die korrekten Werte an. Danke an Elke Freund fürs Nachrechnen!

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Keine Auswirkung auf gemeldete Inzidenz

Heute steigt die Zahl durch 53 Neuinfektionen sogar auf 364. „Für diesen Fehler in der Statistik entschuldigen wir uns ausdrücklich“, zitiert die Pressestelle der Stadt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes. „Transparenz und Richtigkeit haben besonders in Krisenzeiten höchste Priorität, daher möchten wir die Situation umgehend richtigstellen und erklären.“

Die Differenz bei den aktuellen Fällen habe jedoch zu keinem Zeitpunkt Auswirkungen auf die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz gehabt, die Neuinfektionen seien stets korrekt erfasst und auch an das Robert Koch-Institut übermittelt worden. Somit ändert sich trotz einer nun auf 110 gestiegenen Inzidenz nichts an den für Montag, 8. März, auch in Hagen beschlossenen Lockerungen.