Rund 70 Prozent aller Menschen in Deutschland sind mittlerweile gegen Corona geimpft. Doch die Zahlen steigen bundesweit wieder deutlich an. In Hagen aber sind die Neuinfektionen in der zweiten Herbstferienwoche entgegen dem landes- und bundesweiten Trend etwas gesunken – im Vergleich liegen wir jedoch noch immer mit an der Spitze der am stärksten betroffenen Städte und Landkreise in ganz Nordrhein-Westfalen. Was sich aber auch in Hagen zeigt: Impfen schützt. Die Zahl der „Impfdurchbrüche“ unter den mit Covid-19 behandelten Patient:innen in den Hagener Krankenhäusern ist nur noch sehr gering.

Kennzahlen zur Corona-Pandemie in Hagen in den vergangenen sieben Tagen

[wpdatachart id=58]

In der vergangenen Woche wurden aus Hagen insgesamt 200 (Vorwoche: 249) neue positive Corona-Tests gemeldet. Der 7-Tage-R-Wert (also die Anzahl an weiteren Personen, die ein:e Infiziert:e rechnerisch ansteckt) liegt damit heute bei 0,76 (Vorwoche: 0,95) und somit unter eins – die Zahl der Neuinfektionen ist im Laufe der Woche also gesunken. Mittlerweile haben sich im Verlauf der Pandemie insgesamt 8,1 Prozent (Vorwoche: 8,0 Prozent) der gesamten Hagener Bevölkerung nachweislich mit Corona infiziert.

Die Wocheninzidenz liegt laut RKI heute bei 106,0 (Vorwoche: 132,0). Aktuell gelten in Hagen 413 (Vorwoche: 512) Personen laut Gesundheitsamt als akut infiziert beziehungsweise ansteckend. Sie befinden sich, wie auch ihre nächsten 111 (Vorwoche: 218) Kontaktpersonen, in Quarantäne.

Welche Altersgruppen sind in Hagen besonders von Corona betroffen?

[wpdatatable id=38 table_view=regular]

Zum Ende der Herbstferien – und damit zwei Wochen ohne mehrmals wöchentliche Corona-Test in den Schulen – ist die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter in Hagen deutlich gesunken. Sie ist allerdings noch immer sehr hoch und auch höher als in anderen Landkreisen und kreisfreien Städten in NRW.

Bei Säuglingen und jungen Kindern bis 4 Jahren steigen die erkannten Infektionen in dieser Woche auf 15 (Vorwoche: 12). Sie liegen damit nun nicht mehr unter, sondern sogar recht deutlich über der durchschnittlichen Inzidenz in Hagen. Die weiterhin weitgehend ungeimpften und seit Wochen am stärksten betroffenen 5- bis 14-Jährigen verzeichnen zum Ende der Ferien weiterhin einen Rückgang, sind aber mit 50 Fällen (Vorwoche: 67) weiterhin mit weitem Abstand am heftigsten betroffen. Sie erreichen noch immer mehr als das Zweieinhalbfache der Hagener Gesamtinzidenz.

Bei den 15- bis 34-Jährigen sinken die neuen positiven Testungen auf 51 (Vorwoche: 69). Sie bilden nun die vergleichsweise nur noch am dritttstärksten betroffene Kohorte. Bei den 35- bis 59-Jährigen zeigt sich nach dem drastischen Anstieg der Vorwoche mit 59 Fällen (Vorwoche: 81) wieder ein deutlicher Rückgang unter den stadtweiten Durchschnitt.

Die Gesamtzahl bei der besonders gefährdeten und eigentlich auch weitgehend durchgeimpften Altersgruppen ab 60 Jahren liegt mit 25 (Vorwoche: 18) neuen Fällen wesentlich über den Vorwochen. Auch die Inzidenz steigt entsprechend.

Wie ist die Corona-Lage an Hagener Kitas und Schulen?

In der vergangenen Woche gab es keine Quarantänemeldungen von Schulen und auch die Hagener Kitas blieben von Schließungen verschont.

Wo stecken sich die Menschen in Hagen mit Corona an?

(Quelle: Stadt Hagen)

Wie aus der aktuellen Corona-Wochenstatistik der Stadt Hagen hervorgeht, die diesmal für den Zeitraum von 12. bis 18. Oktober vorliegt, ist die Zahl der nicht mehr rückverfolgbaren Infektionen wieder deutlich gesunken.

Weniger als ein Drittel 31,1 Prozent (Vorwoche: 47,3 Prozent) und damit nicht mehr die meisten Infektionen erfolgten „diffus“. Mit 58,2 Prozent (Vorwoche: 41,0 Prozent) nehmen den Spitzenplatz wieder die Ansteckungen im privaten Umfeld ein, also beispielsweise zu Hause in der Familie oder bei Treffen mit Freund:innen und Verwandten.

Die drittmeisten Ansteckungen fanden mit 2,7 Prozent (Vorwoche: 2,0 Prozent) am Arbeitsplatz statt bzw. gehen mit ebenfalls 2,7 Prozent (Vorwoche: 2,0 Prozent) auf Auslandsreisen zurück. An Schulen und Kitas erfolgten im betrachteten Zeitraum 2,2 Prozent (Vorwoche: 6,3 Prozent) der Neuinfektionen. Auf 1,8 Prozent (Vorwoche: 1,2 Prozent) kommen Gemeinschaftseinrichtungen und der medizinisch/pflegerische Bereich steigt auf einen Anteil von 1,3 Prozent (Vorwoche: 0,4 Prozent).

In der Kalenderwoche 41 untersuchten Labore im Rahmen des Infektionsschutzes insgesamt 691 (Vorwoche: 698) vom Gesundheitsamt angeordnete Hagener Corona-Proben, von denen 42,7 Prozent (Vorwoche: 49,4 Prozent) positiv waren.

Die Gesamtzahl der durchgeführten Schnelltests wird von der Stadt Hagen in ihrer Wochenstatistik nicht mehr angegeben. Wohl aber, dass in der KW 41 insgesamt 229 (Vorwoche: 287) SARS-CoV-2-Schnelltests ein per PCR-Test bestätigtes positives Ergebnis zeigten und so dabei halfen, 13,1 Prozent (Vorwoche: 14,3 Prozent) aller bekannten Infektionen zu entdecken.

Unsere News und Meldungen aus Hagen und Wehringhausen bekommst du über unseren Telegram-Kanal sofort und kostenlos auf dein Smartphone.

Wo gibt es in Hagen kostenlose Corona-Schnelltests?

Seit dem 11. Oktober 2021 sind kostenlose Schnell-Test nur noch für wenige Personengruppen möglich, und zwar für

  • alle unter 18 Jahren;
  • Schwangere;
  • Studierende, die mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoff geimpft wurden;
  • Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können;
  • Personen, die sich in Quarantäne befinden, keinerlei Symptome haben und sich ab dem 7. Tag (Schüler:innen ab dem 5. Tag) „freitesten“ lassen möchten;
  • Teilnehmende an Studien zur Impfstoffwirksamkeit.

Hier gibt es kostenreduzierte Tests für Einmal-Geimpfte

Einige Test-Center in Hagen wollen aber zur Impfung motivieren und bieten bis Ende des Jahres einen besonderen Service an. Wer bislang erst einmal gegen Corona geimpft wurde und noch auf den zweiten Test wartet, kann sich hier mit einem Rabatt testen lassen (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Hagen-Mitte
  • Elbershallen Drive-In, Frankfurter Straße 30
  • Internationale Rathaus-Apotheke, Badstraße 4
  • Le Chat Noir, Lange Straße 37
  • Malteser Hilfsdienst, Boeler Straße 94
  • Markthalle Hagen, Elberfelder Straße 12
  • Pro-Physio David Lopez Rehasportzentrum, Bahnhofstraße 30
  • Schnelltest-Drive-in am Westfalenbad, Stadionstraße 15
  • Team-Apotheke Emst, Emster Straße 91
Haspe
  • Altstadt-Apotheke, Voerder Straße 2a
  • Hubertus-Apotheke, Kölner Straße 10
Hagen-Nord
  • Team-Apotheke Hohenlimburg, Möllerstraße 18
  • Wochenmarkt Boele, Ecke Schwerter Straße/Dortmunder Straße
Hohenlimburg
  • Drive-in „Am Kirchenbergstadion“, Berliner Allee 54
  • WAK Full-Service Agentur GmbH, Rohrstraße 17

Was kosten die Schnelltests künftig?

Es gibt keine einheitliche Regelung und jedes Test-Center kann die Preise selber bestimmen. Meiner Recherche nach liegen die Preise für einen Antigen-Schnelltest aber derzeit bei etwa 10 bis 15 Euro.

Wie viele Menschen liegen in Hagen mit Covid-19 im Krankenhaus?

[wpdatachart id=24]
[wpdatachart id=29]

In der vergangenen Woche ist in Hagen ein Mensch an Covid-19 gestorben (Vorwoche: 2). Die Gesamtzahl der Toten, die in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion in Hagen gemeldet wurden, steigt damit auf 337 seit Beginn der Pandemie. Damit sind seit Beginn der Pandemie 2,2 Prozent aller 15.325 Corona-Infektionen in Hagen tödlich verlaufen.

In den Hagener Krankenhäusern mussten am Stichtag 20. Oktober laut Angaben der Stadt insgesamt 21 (Vorwoche: 17) Personen mit Covid-19 behandelt werden. Bei 17 (Vorwoche: 10) bzw. 81 Prozent (Vorwoche: 59 Prozent) lag kein vollständiger Impfschutz vor. Auf den Hagener Intensivstationen wurden am Stichtag laut Stadt Hagen 9 (Vorwoche: 10) schwerste Covid-19-Fälle behandelt, von denen alle (Vorwoche: 7) bzw. 100 Prozent keinen vollständigen Impfschutz hatten.

Die Angaben über Covid-19-Fälle auf den Hagener Intensivstationen, die von der Stadt gemeldet werden, weichen weiterhin sehr deutlich von denen im „offiziellen“ DIVI-Intensivregister ab. Wie es zu diesem Unterschied kommt, kann die Stadt Hagen nicht sagen und die Betreiber der Hagener Krankenhäuser beantworten meine entsprechende Nachfrage nicht.

Aus Wehringhausen für Hagen: Unterstütze unabhängigen Stadtteiljournalismus!

Wie viele Menschen in Hagen sind gegen Corona geimpft?

[wpdatachart id=63]

Rund 73,8 Prozent (Vorwoche: 73,6 Prozent) der Hagener Bevölkerung bzw. 139.308 Personen (Vorwoche: 138.939) sind mit Stand vom 18. Oktober mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft. Etwa 70,8 Prozent (Vorwoche: 70,4 Prozent) bzw. 133.660 Personen (Vorwoche: 132.794) haben nun den vollen Impfschutz. Außerdem haben jetzt 2.532 Hagener:innen (Vorwoche: 2.080) einen sogenannten „Impf-Booster“, also eine Auffrischungsimpfung, erhalten.

In den hier genannten Gesamtzahlen sind die Impfungen im Hagener Impfzentrum, durch mobile Teams der KVWL und in kassenärztlichen Praxen enthalten. Die zusätzlichen Impfungen bei Betriebs- und Privatärzt:innen sowie in Krankenhäusern werden in der Statistik nicht erfasst. Die tatsächliche Zahl der Geimpften dürfte daher etwas höher sein, geschätzt sind es jeweils etwa 2.000 bis 3.000 Erst- und vollständig Geimpfte mehr.

Wo kann ich mich in Hagen gegen Covid-19 impfen lassen?

Das Hagener Impfzentrum ist geschlossen. Für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen sind nun vor allem die hausärztlichen Praxen zuständig.

Ob aktuell „niederschwellige“ Impfaktionen an zentralen Orten in Hagen oder in den Stadtteilen geplant sind, ist mir nicht bekannt.

Welche Corona-Regeln gelten aktuell in Hagen?

Die wichtigsten aktuellen Corona-Regeln in Hagen und NRW findest du auf der Corona-Übersichtsseite.

Wie ist die Corona-Lage in Hagens Nachbarschaft?

Mit einer Inzidenz von 106,0 liegen wir heute auf Platz 2 (Vorwoche: 1) aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen. Nummer Eins ist der Kreis Minden-Lübbecke (130,8), auf Platz 3 folgt der Kreis Lippe (105,8). Bundesweit belegen wir Platz 148 (Vorwoche: 35) der am stärksten betroffenen von allen 412 Städten/Kreisen. An der deutschen Spitze liegt weiterhin das österreichische Grenzgebiet und dort besonders der Kreis Mühldorf am Inn (453,3), das Berchtesgardener Land (428,9) und der Kreis Traunstein (418,1). Neben Bayern sind die Infektionszahlen aktuell besonders in Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg sehr hoch.

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen ist nach sieben Wochen Rückgang recht deutlich auf 60,1 (Vorwoche: 50,3) gestiegen. Bundesweit liegt die durchschnittliche Inzidenz bei 95,1 (Vorwoche: 68,7).

Welche Corona-Regeln muss ich nach dem Urlaub beachten?

Wer über 12 Jahre alt ist und nach Deutschland einreist, egal aus welchem Land und mit welchem Verkehrsmittel, muss über ein aktuelles negatives Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Genesenennachweis verfügen.

Wer aus einem ausländischen Hochrisikogebiet einreist, muss sich darüber hinaus zuvor bei der Bundesregierung anmelden und sich unmittelbar nach der Ankunft am deutschen Wohnort für zehn Tage in häusliche Quarantäne begeben. Die Quarantäne kann ggf. durch einen negativen Test auf fünf Tage verkürzt werden.

Seit dem 17. Oktober gelten Gabun sowie São Tomé und Príncipe als neue Hochrisikogebiete. Ab dem 24. Oktober sind außerdem Bulgarien, Kamerun, Kroatien, Die Republik Kongo und Singapur als neue Hochrisikogebiete eingestuft.

Von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen wurden hingegen am 17. Oktober Algerien, Fidschi, Marokko, Sri Lanka und Tunesien. Ab dem 24. Oktober gelten auch Honduras, der Irak, Kenia und der Kosovo nicht mehr als Hochrisikogebiete.

Aus Wehringhausen für Hagen: Unterstütze unabhängigen Stadtteiljournalismus!