Während die Infektionszahlen in Deutschland immer weiter steigen und wir uns einer bundesweiten Inzidenz wie zur Hochphase der dritten Welle annähern, gehen sie in Hagen verglichen mit der Vorwoche leicht zurück. Weiterhin am vergleichsweise stärksten Betroffen sind Kinder und Jugendliche. Außerdem ist mittlerweile ein Großteil der mit Covid-19 in den Hagener Krankenhäusern behandelten Patient:innen vollständig geimpft, was jedoch nicht in gleichem Maße für die Intensivstationen gilt.

„Auf den Intensivstationen der Hagener Krankenhäuser liegen hauptsächlich ungeimpfte Personen“, wird die Gesundheitsamtsleiterin Dr. Anjali Scholten in einer aktuellen Mitteilung der Stadt Hagen zitiert. „Wir erleben immer wieder tragische Fälle, in denen junge, ungeimpfte Personen ohne Vorerkrankung so schwer am Coronavirus erkranken, dass sie trotz bester Versorgung im Krankenhaus innerhalb weniger Wochen versterben.“ Sie appelliert: „Das Virus ist nach wie vor gefährlich – der beste Schutz ist eine Impfung!“

Die drei in dieser Woche in Hagen an Covid-19 verstorbenen Personen wurden 1939, 1959 und 1982 geboren.

Kennzahlen zur Corona-Pandemie in Hagen in den vergangenen sieben Tagen

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In der vergangenen Woche wurden mit Stand von Freitag, 5. November, aus Hagen insgesamt 210 (Vorwoche: 248) neue positive Corona-Tests gemeldet. Der 7-Tage-R-Wert (also die Anzahl an weiteren Personen, die ein:e Infiziert:e rechnerisch ansteckt) lag damit bei 0,87 (Vorwoche: 1,22) und somit unter eins – die Zahl der Neuinfektionen ist im Laufe der Woche gesunken. Mittlerweile haben sich im Verlauf der Pandemie insgesamt 8,4 Prozent (Vorwoche: 8,3 Prozent) der gesamten Hagener Bevölkerung nachweislich mit Corona infiziert.

Die Wocheninzidenz lag laut RKI am Freitag bei 111,3 (Vorwoche: 131,4). Es galten in Hagen 442 (Vorwoche: 419) Personen laut Gesundheitsamt als akut infiziert beziehungsweise ansteckend. Sie befanden sich, wie auch ihre nächsten 169 (Vorwoche: 126) Kontaktpersonen, in Quarantäne.

Welche Altersgruppen sind in Hagen besonders von Corona betroffen?

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Die Infektionszahlen sind in der vergangenen Woche in Hagen in allen Altersgruppen gesunken.

Bei Säuglingen und jungen Kindern bis 4 Jahren sank die Inzidenz erneut deutlich von 104,0 auf 83,2 (insgesamt 8 Fälle). Die weiterhin weitgehend ungeimpften und seit Wochen am stärksten betroffenen 5- bis 14-Jährigen verzeichnen nun auch einen Rückgang der Inzidenz von 283,7 auf 261,00 (insgesamt 46 Fälle). Sie sind damit jedoch weiterhin mit Abstand am heftigsten betroffen und erreichen mehr als das Zweieinhalbfache der durchschnittlichen Hagener Inzidenz.

Auch bei den 15- bis 34-Jährigen sind die neuen positiven Testungen wieder gesunken. Die Inzidenz ging von 173,0 auf 138,4 (insgesamt 60 Fälle) zurück. Sie bilden allerdings weiter die vergleichsweise am zweitstärksten betroffene Kohorte und liegen deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Auch bei den 35- bis 59-Jährigen zeigt sich ein Rückgang: Die Inzidenz sinkt von 120,0 auf 105,8 (insgesamt 67 Fälle) und damit unter den Durchschnitt.

Auch bei der besonders gefährdeten und weitgehend durchgeimpften Altersgruppen ab 60 Jahren ist die Inzidenz von 70,9 auf 56,2 gesunken (insgesamt 23 Fälle). Bei den über 80-Jährigen ist die Inzidenz innerhalb einer Woche von 57,9 auf 43,4 gesunken (insgesamt 8 Fälle).

Wie ist die Corona-Lage an Hagener Kitas und Schulen?

In der vergangenen Woche gab es keine Quarantänemeldungen von Schulen und auch die Hagener Kitas blieben von coronabedingten Schließungen verschont.

Wo stecken sich die Menschen in Hagen mit Corona an?

(Quelle: Stadt Hagen)

Wie aus der aktuellen Corona-Wochenstatistik der Stadt Hagen hervorgeht, die diesmal für den Zeitraum von 26. Oktober bis 1. November vorliegt, ist die Zahl der nicht mehr rückverfolgbaren Infektionen drastisch gestiegen.

Mehr als die Hälfte bzw. 53,3 Prozent (Vorwoche: 37,1 Prozent) und damit die meisten Infektionen erfolgten „diffus“. Mit 37,5 Prozent (Vorwoche: 51,1 Prozent) erfolgen noch immer viele Ansteckungen im privaten Umfeld. Gut jede dritte Infektion erfolgte also beispielsweise zu Hause in der Familie oder bei Treffen mit Freund:innen und Verwandten.

Die drittmeisten Ansteckungen gehen eine Woche nach Ferienende mit 3,8 Prozent (Vorwoche: 5,9 Prozent) wieder eindeutig auf Reiserückkehrende zurück. Ihnen folgen mit 2,1 Prozent (Vorwoche: 1,1 Prozent) nun wieder die Schulen und Kitas.

1,7 Prozent (Vorwoche: 2,7 Prozent) nachweisbare Infektionen ereigneten sich am Arbeitsplatz. Im medizinisch/pflegerischen Bereich steigt der Anteil wieder auf 1,3 Prozent (Vorwoche: 0,5 Prozent). Auf 0,4 Prozent (Vorwoche: 1,6 Prozent) kommen Gemeinschaftseinrichtungen.

In der Kalenderwoche 43 untersuchten Labore im Rahmen des Infektionsschutzes insgesamt 565 (Vorwoche: 1.108) vom Gesundheitsamt angeordnete Hagener Corona-Proben, von denen 35,0 Prozent (Vorwoche: 29,2 Prozent) positiv waren.

Die Gesamtzahl der durchgeführten Schnelltests wird von der Stadt Hagen in ihrer Wochenstatistik nicht mehr angegeben. Wohl aber, dass in der KW 43 insgesamt 260 (Vorwoche: 195) SARS-CoV-2-Schnelltests ein per PCR-Test bestätigtes positives Ergebnis zeigten und so dabei halfen, 9,6 Prozent (Vorwoche: 14,4 Prozent) aller bekannten Infektionen zu entdecken.

Im betrachteten Zeitraum waren 60,8 Prozent (Vorwoche: 56,8 Prozent) der in Hagen positiv auf Corona getesteten Personen nicht oder nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft.

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Wo gibt es in Hagen kostenlose Corona-Schnelltests?

Seit dem 11. Oktober 2021 sind kostenlose Schnell-Tests in den Hagener Test-Centern nur noch für wenige Personengruppen möglich, und zwar für

  • alle unter 18 Jahren;
  • Schwangere;
  • Studierende, die mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoff geimpft wurden;
  • Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können;
  • Personen, die sich in Quarantäne befinden, keinerlei Symptome haben und sich ab dem 7. Tag (Schüler:innen ab dem 5. Tag) „freitesten“ lassen möchten;
  • Teilnehmende an Studien zur Impfstoffwirksamkeit.

Für alle Anderen kosten die Tests durchschnittlich etwa 10 bis 15 Euro.

Wie viele Menschen liegen in Hagen mit Covid-19 im Krankenhaus?

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In der vergangenen Woche sind in Hagen 3 Menschen an Covid-19 gestorben (Vorwoche: 2). Die Gesamtzahl der Toten, die in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion in Hagen gemeldet wurden, steigt damit auf 342 seit Beginn der Pandemie. Damit sind seit Beginn der Pandemie rund 2,2 Prozent aller 15.792 Corona-Infektionen in Hagen tödlich verlaufen.

In den Hagener Krankenhäusern mussten am Stichtag 3. November laut Angaben der Stadt insgesamt 18 (Vorwoche: 19) Personen mit Covid-19 behandelt werden. Bei 6 (Vorwoche: 14) bzw. 33 Prozent (Vorwoche: 67 Prozent) lag kein vollständiger Impfschutz vor. Die Zahl der sogenannten Impfdurchbrüche steigt damit deutlich an. Auf den Hagener Intensivstationen wurden am Stichtag laut Stadt Hagen 6 (Vorwoche: 7) schwerste Covid-19-Fälle behandelt, von denen 5 (Vorwoche: 7) bzw. 83 Prozent keinen vollständigen Impfschutz hatten.

Die Angaben über Covid-19-Fälle auf den Hagener Intensivstationen, die von der Stadt gemeldet werden, weichen weiterhin deutlich von denen im „offiziellen“ DIVI-Intensivregister ab, das am selben Stichtag 3 Personen auf den Hagener Intensivstationen zählte. Wie es zu diesem großen Unterschied kommt, kann die Stadt Hagen nicht erklären und alle Betreiberfirmen der Hagener Krankenhäuser beantworteten eine entsprechende Anfrage nicht.

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Wie viele Menschen in Hagen sind gegen Corona geimpft?

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Rund 74,2 Prozent (Vorwoche: 74,0 Prozent) der Hagener Bevölkerung bzw. 139.926 Personen (Vorwoche: 139.563) sind mit Stand vom 1. November mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft. Etwa 71,6 Prozent (Vorwoche: 71,1 Prozent) bzw. 135.018 Personen (Vorwoche: 134.234) haben nun den vollen Impfschutz. Außerdem haben jetzt 4.123 Hagener:innen (Vorwoche: 3.075) einen sogenannten „Impf-Booster“, also eine Auffrischungsimpfung, erhalten – darunter die Bewohner:innen und das Personal von 3 der insgesamt 37 Hagener Pflegeheime.

In den hier genannten Gesamtzahlen sind die Impfungen im Hagener Impfzentrum, durch mobile Teams der KVWL und in kassenärztlichen Praxen enthalten. Die zusätzlichen Impfungen bei Betriebs- und Privatärzt:innen sowie in Krankenhäusern werden in der Statistik nicht erfasst. Die tatsächliche Zahl der Geimpften dürfte daher etwas höher sein, geschätzt sind es jeweils etwa 2.000 bis 3.000 Erst- und vollständig Geimpfte mehr.

Wo kann ich mich in Hagen gegen Covid-19 impfen lassen?

Das Hagener Impfzentrum ist geschlossen. Für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen sind nun vor allem die hausärztlichen Praxen zuständig.

Die nächste mobile Impfaktion der koordinierenden Covid-Impfeinheiten (KoCIs) der Stadt Hagen findet am Sonntag, 7. November, von 12 bis 18 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz statt. Neben der Möglichkeit zu neuen Erstimpfungen werden gebündelt alle Zweitimpfungen für die Personen, die sich bei den vorangegangenen Oktober-Aktionen haben impfen lassen, angeboten. Außerdem sind Auffrischungsimpfungen für alle Personen möglich, deren Impfung mit Johnson & Johnson länger als vier Wochen zurückliegt.

Weiterhin wird es auf dem Hagener Weihnachtsmarkt ein Impfzelt geben. Dieses wird sich neben der „Teppich-Rutsche“ befinden, die in den letzten Jahren immer in der Elberfelder Straße auf Höhe von C&A zu finden war. Das Impfzelt hat sonntags bis donnerstags von 14.30 bis 20.30 Uhr und freitags bis samstags von 15.00 und 21.00 Uhr geöffnet. Lediglich am 21. November (Totensonntag) ist es wie der gesamte Weihnachtsmarkt geschlossen.

Welche Corona-Regeln gelten aktuell in Hagen?

Die wichtigsten aktuellen Corona-Regeln in Hagen und NRW findest du auf der Corona-Übersichtsseite.

Wie ist die Corona-Lage in Hagens Nachbarschaft, Deutschland und der Welt?

Mit einer Inzidenz von 11,3 liegen wir am 5. November auf Platz 16 (Vorwoche: 4) aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen. Nummer Eins ist weiterhin der Kreis Minden-Lübbecke (212,1), auf Platz 2 und 3 folgen der Kreis Gütersloh (160,1) und die Stadt Leverkusen (157,4). Bundesweit belegen wir Platz 274 (Vorwoche: 175) der am stärksten betroffenen von allen 412 Städten/Kreisen. An der deutschen Spitze liegen vor allem der Süden und Osten der Republik und dort besonders die Kreise Miesbach (715,7) und Mühldorf am Inn (696,2) in Bayern sowie der Kreis Sonneberg (688,9) in Thüringen. Die Infektionszahlen sind in ganz Deutschland sehr hoch, besonders hoch sind sie aber in Thüringen (386,9), Sachsen (385,7) und Bayern (256,8). Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen steigt nur leicht auf jetzt 111,3 (Vorwoche: 104,1).

Bundesweit liegt die durchschnittliche Inzidenz bei 169,9 (Vorwoche: 145,0) und damit beinahe wieder so hoch wie zum Höhepunkt der „dritten Welle“ im April. Die höchste damals errechnete Inzidenz wurde am 25. April 2021 mit 174,8 erreicht. Absoluter Höchstwert in Deutschland war bislang 217,6 zum Höhepunkt der „zweiten Welle“ am 24. Dezember 2020.

In unseren Nachbarländern liegen derzeit Österreich (471,8), Belgien (443,9) und Tschechien (419,6) an der Spitze. Die europaweit höchsten Inzidenzen haben derzeit das autonome dänische Territorium der Färöer-Inseln (1.221,7), Estland (956,2) und Slowenien (841,4), die mit Ausnahme der Cayman Islands in der Karibik (843,0) auch die weltweit höchsten Infektionszahlen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung aufweisen. Generell ist Europa derzeit weltweit mit Abstand am meisten von Neuinfektionen betroffen. Wenige bis kaum neue Infektionen werden derzeit aus Afrika, Mittel- und Südamerika sowie weiten Teilen Asiens gemeldet. China etwa gibt aktuell eine Inzidenz von 0,0 an, Indien von 6,3, Mexiko von 12,4 und Südafrika von 3,2.

Welche Corona-Regeln muss ich nach dem Urlaub beachten?

Wer über 12 Jahre alt ist und nach Deutschland einreist, egal aus welchem Land und mit welchem Verkehrsmittel, muss über ein aktuelles negatives Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Genesenennachweis verfügen.

Wer aus einem ausländischen Hochrisikogebiet einreist, muss sich darüber hinaus zuvor bei der Bundesregierung anmelden und sich unmittelbar nach der Ankunft am deutschen Wohnort für zehn Tage in häusliche Quarantäne begeben. Die Quarantäne kann ggf. durch einen negativen Test auf fünf Tage verkürzt werden.

Seit dem 31. Oktober gilt die Slowakei als neues Hochrisikogebiete. Am 7. November werden vorerst keine weiteren Länder als neue Hochrisikogebiete eingestuft.

Von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen wurden hingegen am 31. Oktober Israel und die Palästinensischen Autonomiegebiete. Ab dem 7. November gelten auch Antigua und Barbuda, Grenada, Jamaika, Kuba, Myanmar, St. Lucia sowie die niederländischen Überseegebiete Aruba, Curaçao und St. Martin nicht mehr als Hochrisikogebiete.

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