Mehrere Landkreise in Deutschland haben mittlerweile Inzidenzwerte im vierstelligen Bereich. Und auch in Hagen steigen die Infektionszahlen wieder rasant an. Auch werden viele Personen mit Covid-19 in Hagener Krankenhäusern behandelt. Obwohl von diesen weiterhin vergleichsweise viele ungeimpft sind, steigt die Impfquote aber noch immer sehr langsam.

Kennzahlen zur Corona-Pandemie in Hagen in den vergangenen sieben Tagen

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In der vergangenen Woche wurden mit Stand von Freitag, 12. November, aus Hagen insgesamt 330 (Vorwoche: 210) neue positive Corona-Tests gemeldet. Der 7-Tage-R-Wert (also die Anzahl an weiteren Personen, die ein:e Infiziert:e rechnerisch ansteckt) lag damit bei 1,55 (Vorwoche: 0,87) und somit nach einer Woche Erholung nun wieder über eins – die Zahl der Neuinfektionen ist im Laufe der Woche gestiegen. Mittlerweile haben sich im Verlauf der Pandemie insgesamt 8,5 Prozent (Vorwoche: 8,4 Prozent) der gesamten Hagener Bevölkerung nachweislich mit Corona infiziert.

Die Wocheninzidenz lag laut RKI am Freitag bei 176,0 (Vorwoche: 111,3). Es galten in Hagen 511 (Vorwoche: 442) Personen laut Gesundheitsamt als akut infiziert beziehungsweise ansteckend. Sie befanden sich, wie auch ihre nächsten 180 (Vorwoche: 169) Kontaktpersonen, in Quarantäne.

Welche Altersgruppen sind in Hagen besonders von Corona betroffen?

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Die Infektionszahlen sind in der vergangenen Woche in Hagen in allen Altersgruppen gestiegen.

Bei Säuglingen und jungen Kindern bis 4 Jahren stieg die Inzidenz nach mehreren Wochen Rückgang drastisch von 83,2 auf 239,2 (insgesamt 23 Fälle). Sie sind damit jetzt die vergleichsweise am zweitstärksten betroffene Gruppe. Die weiterhin weitgehend ungeimpften und seit vielen Wochen am stärksten betroffenen 5- bis 14-Jährigen liegen aber weiterhin an der Spitze. Ihre Inzidenz steigt von 261,0 auf auf 448,2 (insgesamt 79 Fälle). Sie erreichen damit weiterhin etwa das Zweieinhalbfache der durchschnittlichen Hagener Inzidenz.

Auch bei den 15- bis 34-Jährigen sind die neuen positiven Testungen wieder gestiegen. Die Inzidenz ging von 138,4 rauf auf 209,9 (insgesamt 91 Fälle). Sie bilden damit die vergleichsweise am drittstärksten betroffene Kohorte und liegen ebenfalls deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Auch bei den 35- bis 59-Jährigen zeigt sich ein Anstieg: Die Inzidenz stieg von 105,8 auf 154,7 (insgesamt 98 Fälle) und liegt damit weiter unter dem Durchschnitt.

Auch bei der weitgehend durchgeimpften Altersgruppen ab 60 bis 79 Jahre ist die Inzidenz von 56,2 auf 78,2 gestiegen (insgesamt 32 Fälle). Bei den über 80-Jährigen ist die Inzidenz innerhalb einer Woche von 43,4 auf 50,6 gestiegen (insgesamt 7 Fälle).

Wie ist die Corona-Lage an Hagener Kitas und Schulen?

Trotz der massiv steigenden Infektionszahlen meldete die Stadt Hagen auch in der vergangenen Woche keine Quarantänemaßnahmen von Schulen und Einrichtungen der Kindertagespflege.

Wo stecken sich die Menschen in Hagen mit Corona an?

(Quelle: Stadt Hagen)

Wie aus der aktuellen Corona-Wochenstatistik der Stadt Hagen hervorgeht, die diesmal für den Zeitraum von 2. bis 8. November vorliegt, ist die Zahl der nicht mehr rückverfolgbaren weiterhin sehr hoch.

Mehr als die Hälfte bzw. 48,6 Prozent (Vorwoche: 53,3 Prozent) und damit die etwa die Hälfte aller Infektionen erfolgten „diffus“. Mit 37,6 Prozent (Vorwoche: 37,5 Prozent) erfolgen noch immer viele Ansteckungen im privaten Umfeld. Gut jede dritte Infektion erfolgte also beispielsweise zu Hause in der Familie oder bei Treffen mit Freund:innen und Verwandten.

Die drittmeisten Ansteckungen gehen 4,7 Prozent (Vorwoche: 3,8 Prozent) weiterhin eindeutig auf Reiserückkehrende zurück. Ihnen folgen mit 4,3 Prozent (Vorwoche: 2,1 Prozent) die Schulen und Kitas.

Im medizinisch/pflegerischen Bereich steigt der Anteil weiter auf 2,4 Prozent (Vorwoche: 1,3 Prozent). 2,0 Prozent (Vorwoche: 1,7 Prozent) nachweisbare Infektionen ereigneten sich am Arbeitsplatz. Auf weiterhin 0,4 Prozent (Vorwoche: 0,4 Prozent) kommen Gemeinschaftseinrichtungen.

In der Kalenderwoche 43 untersuchten Labore im Rahmen des Infektionsschutzes insgesamt 455 (Vorwoche: 565) vom Gesundheitsamt angeordnete Hagener Corona-Proben, von denen 30,1 Prozent (Vorwoche: 35,0 Prozent) positiv waren.

Die Gesamtzahl der durchgeführten Schnelltests wird von der Stadt Hagen in ihrer Wochenstatistik nicht mehr angegeben. Wohl aber, dass in der KW 43 insgesamt 236 (Vorwoche: 260) SARS-CoV-2-Schnelltests ein per PCR-Test bestätigtes positives Ergebnis zeigten und so dabei halfen, 16,9 Prozent (Vorwoche: 9,6 Prozent) aller bekannten Infektionen zu entdecken.

Im betrachteten Zeitraum waren 58 Prozent (Vorwoche: 60,8 Prozent) der in Hagen positiv auf Corona getesteten Personen nicht oder nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft – während diese Gruppe gleichzeitig aber nur rund 28 Prozent der Bevölkerung Hagens ausmacht.

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Wo gibt es in Hagen kostenlose Corona-Schnelltests?

Seit dem 11. Oktober 2021 sind kostenlose Schnell-Tests in den Hagener Test-Centern nur noch für wenige Personengruppen möglich, und zwar für

  • alle unter 18 Jahren;
  • Schwangere;
  • Studierende, die mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoff geimpft wurden;
  • Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können;
  • Personen, die sich in Quarantäne befinden, keinerlei Symptome haben und sich ab dem 7. Tag (Schüler:innen ab dem 5. Tag) „freitesten“ lassen möchten;
  • Teilnehmende an Studien zur Impfstoffwirksamkeit.

Für alle Anderen kosten die Tests derzeit durchschnittlich etwa 10 bis 15 Euro.

Allerdings plant die Bundesregierung eine neue Verordnung, die möglicherweise schon ab der kommenden Woche gilt: Dann wären Schnelltests wieder für alle Menschen in Deutschland kostenlos. Dem könnte sich dann eine sogenannte „2G plus“-Regelung anschließen, nach der in bestimmten Bereich der Zutritt nur noch für geimpfte/genesene Personen zulässig wäre, die außerdem einen aktuellen Schnelltest gemacht haben.

Wie viele Menschen liegen in Hagen mit Covid-19 im Krankenhaus?

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In der vergangenen Woche ist in Hagen 1 Mensch an Covid-19 gestorben (Vorwoche: 3). Die Gesamtzahl der Toten, die in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion in Hagen gemeldet wurden, steigt damit auf 343 seit Beginn der Pandemie. Damit sind seit Beginn der Pandemie laut RKI rund 2,1 Prozent aller 16.111 Corona-Infektionen in Hagen tödlich verlaufen.

In den Hagener Krankenhäusern mussten am Stichtag 10. November laut Angaben der Stadt insgesamt 21 (Vorwoche: 18) Personen mit Covid-19 behandelt werden. Bei 11 (Vorwoche: 6) bzw. 52 Prozent (Vorwoche: 33 Prozent) lag kein vollständiger Impfschutz vor. Auf den Hagener Intensivstationen wurden am Stichtag laut Stadt Hagen 7 (Vorwoche: 6) schwerste Covid-19-Fälle behandelt, von denen 5 (Vorwoche: 5) bzw. 71 Prozent keinen vollständigen Impfschutz hatten. Zum Vergleich: Nur 28 Prozent der gesamten Hagener Bevölkerung sind ungeimpft.

Die Angaben über Covid-19-Fälle auf den Hagener Intensivstationen, die von der Stadt gemeldet werden, weichen weiterhin deutlich von denen im „offiziellen“ DIVI-Intensivregister ab, das am selben Stichtag 3 Personen auf den Hagener Intensivstationen zählte. Wie es zu diesem großen Unterschied kommt, kann die Stadt Hagen nicht erklären und alle Betreiberfirmen der Hagener Krankenhäuser beantworteten eine entsprechende Anfrage nicht.

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Wie viele Menschen in Hagen sind gegen Corona geimpft?

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Rund 74,3 Prozent (Vorwoche: 74,2 Prozent) der Hagener Bevölkerung bzw. 140.177 Personen (Vorwoche: 139.926) sind laut Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit Stand vom 8. November mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft. Etwa 71,8 Prozent (Vorwoche: 71,6 Prozent) bzw. 135.498 Personen (Vorwoche: 135.018) haben nun den vollen Impfschutz. Außerdem haben jetzt 5.272 Hagener:innen (Vorwoche: 4.123) einen sogenannten „Impf-Booster“, also eine Auffrischungsimpfung, erhalten.

In den hier genannten Gesamtzahlen sind die Impfungen im Hagener Impfzentrum, durch mobile Teams der KVWL und in kassenärztlichen Praxen enthalten. Die zusätzlichen Impfungen bei Betriebs- und Privatärzt:innen sowie in Krankenhäusern werden in der Statistik nicht erfasst. Die tatsächliche Zahl der Geimpften dürfte daher etwas höher sein, geschätzt sind es jeweils etwa 2.000 bis 3.000 Erst- und vollständig Geimpfte mehr.

Wo kann ich mich in Hagen gegen Covid-19 impfen lassen?

Das Hagener Impfzentrum ist geschlossen. Für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen sind nun vor allem die hausärztlichen Praxen zuständig.

Die nächste mobile Impfaktion der koordinierenden Covid-Impfeinheiten (KoCIs) der Stadt Hagen findet am Samstag, 13. November, von 10 bis 17 Uhr in der DRK-Tagespflege „Am Theater“, Elberfelder Straße 75 (Zugang hinter dem Gebäude an dem großen Parkplatz), statt. Vor Ort besteht ohne Anmeldung die Möglichkeit zu Erst-, Zweit- und Auffrischungs-Impfungen. Letztere sind für alle Personen möglich, deren Impfung mit Johnson & Johnson länger als vier Wochen zurückliegt oder deren zweite Impfung mit einem anderen Impfstoff mindestens sechs Monate her ist.

Weiterhin wird es auf dem Hagener Weihnachtsmarkt ein Impfzelt geben. Dieses wird sich neben der „Teppich-Rutsche“ befinden, die in den letzten Jahren immer in der Elberfelder Straße auf Höhe von C&A zu finden war. Das Impfzelt hat sonntags bis donnerstags von 14.30 bis 20.30 Uhr und freitags bis samstags von 15.00 und 21.00 Uhr geöffnet. Der Weihnachtsmarkt startet am 18. November und läuft dieses Jahr über die Weihnachtstage hinaus bis zum 30. Dezember. Das Impfangebot endet jedoch bereits am 23. Dezember und pausiert am 21. November (Totensonntag).

Welche Corona-Regeln gelten aktuell in Hagen?

Die wichtigsten aktuellen Corona-Regeln in Hagen und NRW findest du auf der Corona-Übersichtsseite.

Wie ist die Corona-Lage in Hagens Nachbarschaft, Deutschland und der Welt?

Mit einer Inzidenz von 176,0 liegen wir am 12. November auf Platz 12 (Vorwoche: 16) aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen. Nummer Eins ist jetzt der Kreis Gütersloh (257,1), gefolgt vom Kreis Minden-Lübbecke (245,6) und der Stadt Leverkusen (243,4). Bundesweit belegen wir Platz 259 (Vorwoche: 274) der am stärksten betroffenen von allen 412 Städten/Kreisen. An der deutschen Spitze liegen vor allem der Süden und Osten der Republik und dort besonders die Kreise Rottal-Inn (1.156,0) und Miesbach (1.049,1) in Bayern sowie der Kreis Sächsische Schweiz-Ostererzgebirge (1.031,0) in Sachsen. Vier Landkreise in Deutschland haben eine Inzidenz über 1.000 und 55 über 500, während nur noch 39 unter 100 liegen. Die Infektionszahlen sind in ganz Deutschland sehr hoch, besonders hoch sind sie aber in Sachsen (569,0), Thüringen (491,3) und Bayern (454,9). Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen steigt deutlich auf jetzt 157,0 (Vorwoche: 111,3). Lediglich in Schleswig-Holstein liegt sie mit 93,9 noch unter 100.

Bundesweit liegt die durchschnittliche Inzidenz bei 263,3 (Vorwoche: 169,9). Mit 266,2 wurde am 11. November der bisherige absolute Höhepunkt an Infektionen im gesamten Pandemieverlauf verzeichnet und der bisherige Höchstwert von 217,6 am 24. Dezember 2020 deutlich übertroffen.

In unseren Nachbarländern liegen derzeit Österreich (742,5), Tschechien (595,3) und Belgien (515,8) an der Spitze. Die europaweit höchsten Inzidenzen haben derzeit Slowenien (1.079,9), Kroatien (948,0) und die Färöer-Inseln (931,1). Weltweit liegen Anguilla (1.639,8) und die Cayman Islands (1.561,2) in der Karibik noh vor Slowenien. Generell ist Europa derzeit aber weltweit weiterhin mit Abstand am meisten von Neuinfektionen betroffen. Wenige bis kaum neue Infektionen werden noch immer aus weiten Teilen Afrikas, Mittel- und Südamerikas und Asiens gemeldet.

Welche Corona-Regeln muss ich nach dem Urlaub beachten?

Wer über 12 Jahre alt ist und nach Deutschland einreist, egal aus welchem Land und mit welchem Verkehrsmittel, muss über ein aktuelles negatives Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Genesenennachweis verfügen.

Wer aus einem ausländischen Hochrisikogebiet einreist, muss sich darüber hinaus zuvor bei der Bundesregierung anmelden und sich unmittelbar nach der Ankunft am deutschen Wohnort für zehn Tage in häusliche Quarantäne begeben. Die Quarantäne kann ggf. durch einen negativen Test auf fünf Tage verkürzt werden.

Ab Sonntag, 14. November, gelten Laos, Österreich (mit Ausnahme der Gemeinden Mittelberg und Jungholz und dem Rißtal im Gemeindegebiet von Vomp und Eben am Achensee), die Tschechische Republik und Ungarn als neue Hochrisikogebiete.

Von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen wurden hingegen am 7. November Antigua und Barbuda, Grenada, Jamaika, Kuba, Myanmar, St. Lucia sowie die niederländischen Überseegebiete Aruba, Curaçao und St. Martin. Ab dem 14. November gelten auch die Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr als Hochrisikogebiete.

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