Beinahe zwei Jahre ist es nun her, dass der neugestaltete Wilhelmsplatz unter Pandemiebedingungen eröffnet wurde. Wie von den Menschen im Viertel gewünscht, wurde er von einem Parkplatz zu einem echten Platz – mit jedoch bislang eher fragwürdigem Nutzen.

Zwar beleben immer wieder spielende Kinder die große, freie und weitgehend öde Fläche und die Falken führen dort Aktionen durch. Der Wochenmarkt ist jedoch zu einem traurigen Schatten seiner selbst geschrumpft und größere Events, die das ganze Viertel zusammenbringen, konnten dank Corona kaum durchgeführt werden. Zumindest bis zum vergangenen Donnerstag, 5. Mai.

Denn auf Initiative von Sara Peña Cagigas, Mitglied der Tanzkompagnie des Stadttheaters, und unterstützt durch das Quartiersmanagement, fand ab 19 Uhr der erste „Jam am Willi“ statt. Mehrere Musiker:innen aus den verschiedensten Sparten improvisierten am frühen Abend rund zwei Stunden gemeinsam am unteren Ende des Platzes. Zu den jazzigen Klängen wurde gemalt, fotografiert und vor allem eine eindrucksvolle Tanzperformance aufgeführt. Abgerundet wurde das Angebot durch einen Stand vom Nachhaltigkeitszentrum, an dem es Leckereien aus geretteten Lebensmitteln gab,

Eindrücke vom „Jam am Willi“ am 5. Mai 2022

Der Wilhelmsplatz als Treffpunkt

Doch vor allem wurde eins: Sich getroffen und gequatscht. Sehen und gesehen werden – mehrere Dutzend Menschen hatten sich eingefunden, eine kunterbunte Mischung aus dem gesamten Stadtteil und weit darüber hinaus. Menschen jeden Alters, spielende Kinder, Kunst- und Kulturszene, Urgesteine aus dem Viertel und Anwohner:innen saugten die gute Stimmung bei bestem Wetter förmlich auf. Man kam miteinander ins Gespräch, verbrachten eine schöne Zeit auf dem Platz, der endlich tat, was er soll: Für alle Menschen im Viertel da sein.

Ein weiterer Termin des „Jam am Willi“ ist für Donnerstag, 12. Mai, ab 19 Uhr angesetzt und wenn du es einrichten kannst, solltest du das nicht verpassen. Ich hoffe, dass es künftig auch noch mehr derartige Events auf dem Platz gibt. Ein Blick in die geplanten Veranstaltungen für den Sommer lässt auf jeden Fall darauf hoffen, dass unser Viertel nach der langen Pandemie-Zeit endlich wieder zu seiner quirligen Lebhaftigkeit zurück findet.

Open-Air-Sommer in Wehringhausen

Denn in diesem Jahr finden endlich wieder so einige lieb gewonnene Veranstaltungen im Viertel statt: Das Gemeindefest der ev. Paulusgemeinde am 29.5. an der Stephanuskirche am Kuhlerkamp; die Wehringhauser Hofflohmärkte am 16.7.; das Wehringhauser Schnurlos Festival am Bismarckturm am 12. und 13.8.; das Antifa-Fußball-Turnier vom Roten Stern auf dem Sportplatz Waldlust am 27.8. sowie am 4.9. der Tag der offenen Hinterhöfe. Hinzu kommen weitere Events wie natürlich das Open-Air-Kino der Pelmke, der Muschelsalat am Waldlust-Sportplatz, eine Neuauflage der Nacht der langen Tische und noch mehr, deren Termine aber noch nicht genau feststehen.