Neu in Wehringhausen: Makki, ein Paradies für den süßen Zahn

Die Theke im Makki
Esther hat die Qual der Wahl: Im Makki an der Lange Straße gibt es viele orientalische Süßigkeiten. (Foto: Tabea Dölker)

Vor mir erstreckt sich eine lange Theke mit einer breiten Auswahl an Leckereien, die alle fantastisch aussehen. Im Hintergrund klingen leise Koran-Verse aus dem Radio, die Luft riecht nach Nüssen und Rosenwasser. Ich bin im „Makki Süßigkeiten“, einer syrischen Konditorei, die seit März 2022 in der Lange Straße 26 ansässig ist.

Inhaber Emad Makki hat mit seinen sechs Brüdern schon eine Konditorei für syrische Baklava in Wuppertal. Durch Zufall sind sie auf das leere Ladenlokal in Hagen gestoßen und so nach Wehringhausen expandiert. Dafür ist Emad jetzt auch nach Hagen gezogen, von Wuppertal pendeln war auf Dauer kein Zustand. „Oft habe ich mit Stau über zwei Stunden gebraucht“, schüttelt der 35-jährige den Kopf. „Jetzt wohne ich in Hagen, das ist viel besser. Und mir gefällt die Stadt“. Früher habe er mal in Bayern gewohnt. Dort sei es auch schön gewesen, aber viel zu teuer. 

„Einmal alles bitte!“

Wer das Makki besucht, hat die Qual der Wahl. Aber keine Sorge, Emad gibt gerne Tipps und erklärt alle Zutaten der Baklava. Man merkt direkt: Hier wird mit Liebe gebacken! Und bitte niemals mit vollem Magen den Laden betreten, denn hier muss man sich durchprobieren. Immer wieder reicht mir Emad etwas anderes über die Theke und so koste ich mich durch das ganze Angebot.

Dass man die Kund:innen probieren lässt, gehört zum guten Ton in Syrien. „Die Leute sollen ja kaufen, was ihnen auch schmeckt“, lacht Emad. „Aber es bringt auch Baraka“. Baraka bedeutet so viel wie Segen, den man durch eine gute Tat aber auch von Personen oder Orten bekommen kann. 

Baklava
Halawat al Jibn (rechts) und andere Baklava gibt es bei Makki zum Kilopreis. (Foto: Esther Ecke)

Im Unterschied zu türkischem Baklava besteht arabisches Baklava statt aus Nuss-Mehl meist aus ganzen Nüssen und ist weniger süß. Als Nüsse werden bevorzugt Pistazien verwendet, aber es gibt auch viele Sorten mit Haselnüssen und Walnüssen. Abgerechnet wird in Kilopreisen, man kann sich aber auch nur ein paar „Teilchen“ holen. Das Baklava wird in hübsche Schachteln verpackt und eignet sich so auch gut zum Verschenken. Viele Sorten sind vegan.

„Halawat al Jibn“ – das syrische Sommerdessert

Ich bin auf der Suche nach Atayef, eine Art kleiner gefüllter Minipfannkuchen. „Die haben wir leider nur im Ramadan“, vertröstet mich Emad. „Da haben wir auch andere, besondere Süßigkeiten zum Fastenbrechen. Und auch spezielle Brote, gefüllt und ungefüllt“. Schade, Ramadan ist gerade vorbei, ich muss mich also bis März 2023 gedulden.

Dafür hat Emad Halawat al Jibn für mich. Das heißt übersetzt so viel wie die Süße des Käses und ist für mich DAS Sommerdessert. Es sind kleine Röllchen, die aus hauchdünnem Teig aus Weichweizengrieß hergestellt und mit einer Mischung aus Mozzarella und Mascarpone gefüllt werden. Das Ganze wird dann in einen Rosenwassersirup gedippt oder damit übergossen und mit Pistazien garniert. Halawat al Jibn schmeckt sehr frisch, hat eine angenehme Süße mit einer leichten Rosenwassernote im Abgang. Es ist damit eine der wenigen süßen Sachen, die ich auch im Hochsommer essen kann. Unbedingt ausprobieren!

Makki Süßigkeiten hat bis zum Opferfest am 9. Juli 2022 noch jeden Tag von 12 bis 23 Uhr geöffnet. Nach dem 9. Juli ist montags dann wohlverdienter Ruhetag. Emad nimmt auch telefonische Vorbestellungen an. Weitere Infos gibt es auf der Internetseite der Konditorei.


Dieser Artikel wurde nicht im Auftrag der Geschäftsinhaber oder einer anderen Institution verfasst. Es gab keine Absprache vor dem Besuch und keine Gegenleistung.

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