Marktbrücke in Hagen: Nach fast zwei Jahren wieder frei

Eröffnung der Marktbrücke
Zur Eröffnung der neuen Marktbrücke wurde natürlich auch ein symbolisches Band durchschnitten. (Foto: Charlien Schmitt/Stadt Hagen)

„Zwei zusätzliche Fahrspuren, großzügige Gehwege mit kombiniertem Radweg und ein zukunftsorientiertes Bauwerk“ – so umschreibt die Stadt Hagen in einer Pressemitteilung den Neubau der Marktbrücke in der Hagener Innenstadt. Diese wurde nach fast zwei Jahren Bauzeit am Dienstag, 5. Juli, für den Verkehr freigegeben.

Eigentlich sollte der 24 Meter breite und 32,5 Meter lange Teil des Hagener Innenstadtrings, der in der Nähe von Springe und Johanniskirche über die Volme führt, bereits vor einem halben Jahr fertiggestellt sein. Doch durch verschieden Gründe wie die Corona-Pandemie und fehlendes Baumaterial verzögerte sich die Fertigstellung. Und nicht zuletzt auch durch das Wasser, über das die Brücke führt.

Schwere Schäden im Juli 2021

Denn vor allem das Hochwasser vor einem Jahr, das auch weite Teile der Hagener Innenstadt überflutete, setzte der Brückenbaustelle zu. Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten rund um die Brücke sorgten dafür, dass witterungsabhängige Arbeiten wie etwa Abdichtungen nicht mehr planmäßig im Sommer durchgeführt werden konnten. Weitere kleinere Hochwasser im Winter und Frühjahr sorgten für zusätzliche Probleme bei der Fertigstellung des rund 6,9 Millionen Euro teuren Neubaus.

Mittlerweile sind aber alle wesentlichen Arbeiten an der neuen Marktbrücke, die ein in die Jahre gekommenes Bauwerk von 1950 ersetzt, abgeschlossen. Und so konnten der Hagener Oberbürgermeister Erik O. Schulz sowie Michael Greive vom Wirtschaftsbetriebs Hagen am Dienstagmittag symbolisch ein Band in den Stadtfarben durchtrennen und sie für den Verkehr freigeben.

Nicht nur für Autos

Auch in Hagen wird bei neuen Straßenbaumaßnahmen zunehmend auf andere Verkehrsteilnehmende als nur Autos geachtet. Und so stehen immerhin 3,75 der insgesamt 24 Meter breiten Brücke nun für einen kombinierten Geh- und Radweg zur Verfügung. Und das, obwohl die neue Brücke zwei Fahrspuren mehr hat als ihre Vorgängerin: Der gesamte Innenstadtring ist nun auch an diesem bisherigen Nadelöhr zweispurig in beide Richtungen ausgebaut, zusätzlich führt nun eine eigene Abbiegespur in Richtung Stadthalle und Hagener Süden.

Alle Überwege im Bereich der neuen Brücke wurden barrierefrei gestaltet, die Beleuchtung mit energiesparenden LED-Lampen ausgestattet. Auf der und rund um die neue Marktbrücke wurden insgesamt 4.500 Quadratmeter Fahrbahn- und 950 Quadratmeter Gehwegfläche erneuert. Die verwendeten Materialien und Techniken sollen laut Stadt dazu führen, dass die Brücke eine möglichst lange Lebenszeit bei geringem Wartungsaufwand hat.

Weg frei fürs Lärmschutzgutachten

Auch für unseren Stadtteil hat die Marktbrücke eine wichtige Bedeutung: Insbesondere aus dem oberen Wehringhausen und den näher an der Innenstadt gelegenen Bereichen waren beispielsweise Teile der Innenstadt, Emst, Halden oder auch die Zufahrt zur A46 bzw. A45 am Landgericht nur mit weiten Umwegen über die Bahnhofshinterfahrung, mitten durch die City oder gar über Eilpe zu erreichen.

Andererseits führte die Sperrung aber auch zu einer spürbaren Entlastung im Berufs- und Durchgangsverkehr, denn insbesondere die Achse Eugen-Richter- und Buscheystraße wurde von Auto- und LKW-Fahrer:innen kaum noch als „Schleichweg“ in die Hagener Innenstadt und den Hagener Süden genutzt.

Deshalb ist die Freigabe der Marktbrücke auch eine entscheidende Vorgabe für die Durchführung eines Lärmschutzgutachtens in Wehringhausen. Wenn sich die Verkehrsflüsse in einigen Wochen einigermaßen eingependelt haben, kann dieses in Auftrag geben werden. In der Folge wird eventuell zur Entlastung der Anwohner:innen auf dem Buschey durchgängig Tempo 30 eingeführt.


Verwendete Quellen:

  • Pressemitteilung der Stadt Hagen vom 5. Juli 2022 (Link, zuletzt abgerufen am 06.07.22)
  • Eigene und frühere Recherchen (Links im Text)