Die „Soziale Stadt“ wird verlängert – Wehringhausen auch 2023 mit Quartiersmanagement

Eröffnung des Quartiersmanagements im Jahr 2014
Ein Bild aus den Anfangstagen: Im Sommer 2014 bezog das damals neue Quartiersmanagement die Räume an der Lange Straße 22. (Foto: Jan Eckhoff)

Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet: Wie am Donnerstag bekannt wurde, wird das Förderprogramm „Soziale Stadt Wehringhausen“ um ein ganzes Jahre verlängert. Allerdings nicht mehr im Umfang der letzten Jahre.

Seit 2012 der erste Bewilligungsbescheid bei der Stadt Hagen eintraf, wurde das Programm vornehmlich aus Bundes- und Landesmitteln finanziert. Aus diesen wurden nicht nur weitreichende Baumaßnahmen für mehrere Millionen Euro im Stadtteil finanziert, sondern auch das Fassaden- und Hofflächenprogramm und natürlich nicht zuletzt der Stadtteilladen an der Lange Straße 22 und das dort angesiedelte Quartiersmanagement.

Im Quartiersmanagement ist bis Ende 2022 im Auftrag der Stadt Hagen ein Team der Berliner Stern GmbH (Gesellschaft für städtebauliche Erneuerung) sowie der Caritas und der Diakonie mit den Themenbereichen Bildung, Familie, Jugend, Senior:innen, Integration, Soziales, Lokale Wirtschaft, Kreativ.Quartier, Stadtsauberkeit und Städtebau beschäftigt und wurde durch eine Verwaltungskraft unterstützt.

Nicht zuletzt war auch die Mitbestimmung und -gestaltung durch die Menschen in Wehringhausen ein wichtiges Anliegen, so wurde der Lenkungskreis als Entscheidungsgremium eingerichtet, der insbesondere über einen Verfügungsfonds in Höhe von jährlich 30.000 Euro für Stadtteilprojekte entschied.

Dieser Text erschien zuerst im kostenlosen Wehringhausen-Newsletter.
Nichts verpassen, jetzt abonnieren!

Verkleinertes Quartiersmanagement

Die Fortführung im Jahr 2023 wird nun nicht mehr gezielt gefördert, sondern aus Restmitteln der Landesförderung finanziert. Entschieden hat das der Verwaltungsvorstand der Stadt Hagen. Da diese nicht annähernd den bisherigen Mitteln entsprechen, gibt es an vielen Stellen Einsparungen. So werden keine neuen Baumaßnahmen gefördert, sondern lediglich bereits begonnene abgeschlossen – insbesondere die Aufweitung der Unterführung zwischen Augustastraße und Bodelschwinghplatz, die mit einer weitreichenden Umgestaltung der Straßenführung einhergeht, den Radverkehr fördern und einen Angstraum beseitigen soll. 

Auch das Quartiersmanagement wird deutlich verkleinert: Zwar bleibt der Stadtteilladen erhalten, dort ist aber künftig nur noch Quartiersmanager Maik Schumacher (Stern GmbH) mit einer vollen Stelle für alle Bereiche tätig. Unterstützung erhält er durch eine studentische Hilfskraft. Die Mittel für Stadtteilprojekte werden um ein Drittel auf 20.000 Euro reduziert und ob über deren Vergabe weiterhin der Lenkungskreis oder ein anderes Gremium entscheidet, soll ein großes Vernetzungstreffen ausgewählter im Stadtteil aktiver Personen noch in diesem Jahr ergeben.

Das Fassaden- und Hofflächenprogramm, mit dessen Hilfe überall in Wehringhausen Häuser in neuem Glanz erstrahlen konnten, ist beendet. Beantragte und noch nicht abgeschlossene Projekte können jetzt jedoch zu Ende gebracht werden. Auch wird weiter an den Ergebnissen der im vergangenen März stattgefundenen Stadtteilkonferenz gearbeitet, zu der alle Menschen aus Wehringhausen eingeladen waren, über wichtige Entwicklungen im Viertel zu diskutieren. Außerdem hat sich unter der Ägide des Quartiersmanagements jüngst die „Interessengemeinschaft Immobilien- und Standortentwicklung Wehringhausen (ISt)“ gegründet, die Immobilieneigentümer:innen im Stadtteil regelmäßig vernetzt und so eine positive Stadtteilentwicklung fördern möchte.

Aus Wehringhausen für Hagen: Unterstütze unabhängigen Stadtteiljournalismus!


Verwendete Quellen:

  • Pressemitteilung der Stadt Hagen vom 29.09.2022 (Link)
  • Persönliches Gespräch mit Reinhard Goldbach (Leiter des FB Jugend und Soziales der Stadt Hagen)
  • Persönliches Gespräch mit Erika Wienand (Caritas Hagen, Quartiersmanagement Wehringhausen)
  • Eigene Recherchen und Artikel