Soziales Leben in Wehringhausen: Erzählt eure Geschichte

    Leona Zylka (r.) stellte ihr Forschungsprojekt am 7. Juli beim „Lesen ohne Tresen“ in der Pelmke vor. (Screenshot: Jan Eckhoff)

    Wehringhausen ist bunt, Wehringhausen ist vielfältig. Das ist eine große Stärke des Viertels – bedeutet aber auch, dass soziale Ungleichheit auf kleinstem Raum besteht.

    Für sozialwissenschaftliche Forschung ist unser Stadtteil daher eine wahre Fundgrube. Schon so manche Studie ist hier entstanden und auch aktuell laufen mindestens zwei Erhebungen der Universitäten Bochum sowie Duisburg-Essen.

    Anonyme Fragebogen im Briefkasten

    Die Sozialwissenschaftlerin Leona Zylka betrachtet für ihre Masterarbeit an der Ruhr-Uni Bochum (RUB) derzeit das Thema „Soziale Nachhaltigkeit“ am Beispiels Wehringhausens. Dazu ist eine repräsentative Umfrage unter möglichst unterschiedlichen Menschen aus dem Viertel geplant, für die anonymisierte Fragebögen an zufällig ausgewählte Personen verschickt werden.

    Falls bei euch also ein Brief der RUB im Briefkasten steckt: Nicht wundern, das ist kein Betrug, sondern eine spannende und wichtige Forschung der gebürtigen Gevelsbergerin, die auch eine Zeit lang in unserem Viertel gewohnt hat.

    Erfahrungen persönlich erzählen

    Sarah Artemeier schreibt ihre Doktorarbeit über Menschen in Wehringhausen. (Foto: Privat)

    Viel direkteren Kontakt zu Menschen im Viertel sucht Sarah Artemeier, die derzeit an der Uni Duisburg-Essen am Institut für Sozioökonomie ihre Doktorarbeit schreibt. Dabei untersucht die Ethnologin, wie sehr sozioökonomische Probleme die politische Teilhabe beeinflussen. Die Forschung ist in ein interdisziplinäres Projekt aus Politikwissenschaft, Ethnologie, Soziologie und Psychologie eingebettet.

    „Ich möchte einen breiten Bereich von Meinungen und Einstellungen einfangen“, sagt die 29-jährige Forscherin, die aus dem Münsterland stammt und seit drei Jahren in Wehringhausen wohnt. „Ich bin besonders an Lebensgeschichten von Personen interessiert, die Erfahrungen mit sozioökonomischen Problemen haben, also beispielsweise von Arbeitslosigkeit betroffen sind oder waren.“ Auch Menschen, die aus dem Block 1 ausziehen mussten oder erzählen können, wie sich das Viertel aus ihrer Sicht in den letzten Jahren verändert hat, werden für die Studie gesucht.

    Wer gerne Teil dieser Arbeit sein möchte oder noch Fragen hat, kann sich per E-Mail bei sarah.artemeier@uni-due.de melden.


    Quellen:

    • Interview mit Sarah Artemeier
    • Livesendung „Lesen am Tresen“ am 7. Juli auf Twitch