Falken auf Gedenkstättenfahrt: Von Hagen nach Köln, Düsseldorf und Berlin

Stolpersteine putzen
Die Falken haben in Hagen Stolpersteine geputzt. (Foto: Ayan Wozniak)

Im Stadtbild von Wehringhausen fallen SJD Die Falken vor allem durch ihre Kinder- und Jugendarbeit rund um den Wilhelmsplatz auf. Aus ihrer neuen Geschäftsstelle heraus wird seit kurzem auch das monatliche Nachbarschaftsfest auf dem Wilhelmsplatz geplant. Zum Programm der Jugendbildungsarbeit von SJD Die Falken in Wehringhausen gehören aber auch Fahrten zu Gedenkstätten in ganz Deutschland, die in diesem Jahr wieder stattfinden konnten.

Paula dos Santos und Juri Buschmann nahmen an diesen Fahrten teil und haben für uns einen Bericht geschrieben:

Im zweiten Halbjahr dieses Jahrs konnten wir endlich unsere länger geplante Gedenkstättentour 2021 Köln – Düsseldorf – Berlin – Hagen antreten. Zum Anfang haben wir in Köln das NS-Dokumentationszentrum „EL-DE Haus“ besucht. Vor Ort haben wir einen Einblick in die Geschichte des Gebäudes und vor allem seine Zeit als Gestapo-Hauptquartier bekommen. 

In der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf haben wir uns die Dauerausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ angeschaut und einen Einblick in die Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen aus den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in der Zeit zwischen 1933 und 1945 bekommen. Auch die Sonderausstellung „Die Kommissare“ zur Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr von 1920 bis 1950 haben wir uns angeschaut und sind dabei auf weitreichende NS-Kontinuitäten in den Düsseldorfer Kripo-Behörden in der Nachkriesgzeit gestoßen. 

Falken in Berlin
Die Falken auf Gedenkstättenfahrt in Berlin (Foto: Ayan Wozniak)

Auf unserer fünftägigen Fahrt nach Berlin stand neben dem allgemeinen Erkunden unserer wunderschönen Hauptstadt ein vielseitiges Programm auf dem Plan. Wir waren im jüdischen Museum, wo wir viel über jüdisches Leben und jüdische Traditionen gelernt haben. Außerdem haben wir am 2. Juni, dem Gedenktag an den Pojamos, die Gedenkstätte für die ermordeten Sinti und Roma besucht. In der Topographie des Terrors und der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Sachsenhausen wurden uns tiefe Eindrücke über die Grausamkeit des NS-Regimes vermittelt. Als Ausgleich zu dem entstandenen Gefühl der Ohnmacht haben wir noch das Jugendwiderstandsmuseum in der Rigaer Straße in Berlin Friedrichshain besucht. 

Zum Abschluss unserer Reihe von Gedenkstättenfahrten haben wir uns schließlich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Hagen auseinandergesetzt. An einem intensiven Wochenende haben wir einen inhaltlichen Rundgang durch die Hagener Innenstadt gemacht und mit Blick auf den Gedenktag an die November-Pogrome am 9.11. gemeinsam Stolpersteine geputzt. Dabei führten wir eindrückliche Gespräche mit Passant*innen. Mit dem erworbenen Wissen haben wir dann eine virtuelle Schnitzeljagd erstellt. Ein gemeinsamer Ausklang im Falkenhaus Wilma diente der abschließenden Reflexion über die erlebte Zeit.