Glasfaserausbau in Hagen dauert länger als geplant [KORREKTUR]

Glasfaserausbau an der Eugen-Richter-Straße
Glasfaserausbau an der Eugen-Richter-Straße (Foto: Jan Eckhoff)

Seit knapp vier Wochen wird an der Bucheystraße und der Eugen-Richter-Straße gebuddelt. Meter für Meter werden die Gehwege aufgerissen und darunter neue Kabel verlegt. Die teilweise nur sehr bedingt gesicherten Baustellen können für Menschen, die zu Fuß oder gar mit Gehhilfen, Rollstühlen oder Kinderwagen unterwegs sind, dabei kurzfristig eine ziemliche Belastung darstellen. Mittelfristig sollen die Arbeiten aber vor allem eins: Uns mit schnellem Internet versorgen.

Denn die Erdarbeiten in Wehringhausen, so bestätigt mir Stadtsprecher Michael Kaub auf Nachfrage, stehen in direktem Zusammenhang mit dem Ausbau des Glasfasernetzes in Hagen. Die Arbeiten in Wehringhausen werden aber nicht, wie am 23. November irrtümlicherweise von der Stadt Hagen mitgeteilt, von der Firma „Deutsche Glasfaser“ durchgeführt, sondern direkt vom Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) beziehungsweise der von diesem beauftragten Firma „IBU Tief- und Hochbau“.

Damit in keinem direkten Zusammenhang steht der Netzausbau durch die Firma „Deutsche Glasfaser“, der in anderen Stadtteilen erfolgt und sich nun um etwa ein Jahr verzögern soll und um den es im Folgenden geht.

Frost, Wasser und Bombe stoppen Bagger

Begonnen wurde mit dem Ausbau im Dezember 2020 und eigentlich sollte er bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Doch bis die versprochenen 2.000 Glasfaseranschlüsse für 3.500 Wohnungen verlegt wurden, dauert es nun länger: In einer aktuellen Pressemitteilung von Stadt Hagen und Deutsche Glasfaser ist nun von einem angepeilten Abschluss „Ende 2022“ die Rede.

Grund für die Verzögerung seien der strenge vergangene Winter mit Bodenfrost bis in den März hinein. Und auch das Hochwasser im Juli sorgte noch einmal für eine Zwangspause bei den Arbeiten. Aber das sind nicht die einzigen Hindernisse. So habe man aufgrund der Corona-Pandemie weniger Baupersonal als geplant einsetzen können. Und schließlich führe noch ein Verdacht auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg aktuell zu Aufschub. Die entsprechende Begutachtung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe soll in dieser Woche erfolgen.

„Leider kommen hier viele Faktoren zusammen, die unser Projekt verlangsamen, sodass wir bedauerlicherweise den aktuellen Ausbauplan nicht einhalten können“, wird Johannes Ludwigs, Projektmanager Bau von Deutsche Glasfaser, in der Pressemitteilung zitiert.

Der Netzausbau in Hagen wird mit rund 27 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesregierung gefördert.


Korrektur, 24. November 2021, 15 Uhr: In der ursprünglichen Version dieses Textes hieß es, die Arbeiten in Wehringhausen würden durch die Firma „Deutsche Glasfaser“ durchgeführt. Diese Information stammte von der Pressestelle der Stadt Hagen. Dort wurde erst nachträglich bekannt, dass die Arbeiten in Wehringhausen nicht durch diesen Anbieter erfolgen. Erst nach weiterer Recherche wurde dann festgestellt, dass die Arbeiten in Wehringhausen im direkten Auftrag der „Wirtschaftsbetrieb Hagen“, einer städtischen Tochtergesellschaft, erfolgen.


Verwendete Quellen:

  • Pressemitteilung von Stadt Hagen und Deutsche Glasfaser vom 23.11.21 (per E-Mail)
  • Michael Kaub, Pressesprecher der Stadt Hagen
  • Pressemitteilung der Stadt Hagen von 31.08.21 (Link)
  • Pressemitteilung der Deutsche Glasfaser vom 15.12.20 (Link)