Auch an der Pelmke sind die Hanau-Opfer zu sehen. (Foto: Sarah Jung)

Am 19. Februar 2020 tötete ein 43-Jähriger aus rassistischen Gründen im Hessichen Hanau in einer Shisha-Bar und einem Kiosk neun Menschen. Anschließend brachte der Täter seine Mutter und sich selbst um. Sechs weitere Menschen wurden bei dem rechtsterroristischen Anschlag verletzt.

Zum Gedenken an die Menschen, die dem Anschlag zum Opfer fielen, organisierte das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Hagen eine Plakataktion. Sie soll die Namen und Gesichter der Getöteten im Stadtbild sichtbar machen.

Gökhan Gültekin (37), Sedat Gürbüz (29), Said Nesar Hashemi (21), Mercedes Kierpacz (35), Hamza Kurtović (22), Vili Viorel Păun (22), Fatih Saraçoğlu (34), Ferhat Unvar (23) und Kaloyan Velkov (33) sind ab heute unter anderem in und an Geschäften, Kiosken, Shisha Bars, Kirchengemeinden, Kultur- und Bildungseinrichtungen zu sehen.

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„Zwar ist die Anbringung der Plakate auf den ersten Blick eine stille Aktion, jedoch soll die Vielzahl der Aushänge zeigen, wie laut unsere Stimme ist“, erläutert Alev Yıldızlı vom Kommunalen Integrationszentrum die Aktion, die sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Fotis Matentzoglou ins Leben gerufen hat. „Durch die Sichtbarkeit der Opfer eröffnen wir einen neuen grenzenlosen Raum in Hagen, der dazu einlädt, sich auf vielfältige Art und Weise mit dem Anschlag in Hanau auseinanderzusetzen. Wir erinnern uns, um heute die Chance für Veränderungen zu haben.“

Zwischen 1990 und Mitte 2020 wurden in Deutschland durch rechtsextreme Terroranschläge mindestens 121 Menschen getötet, nach 1971 gab es insgesamt mindestens 348 rechtsextreme Morde und Mordversuche. Vielen weiteren fügten die Täter:innen bei mindestens 2.459 rechtsmotivierten Brandanschlägen bleibende körperliche und seelische Verletzungen zu.


Quellen:

  • Pressemitteilung der Stadt Hagen (per E-Mail)
  • Sarah Jung, Kulturzentrum Pelmke (per E-Mail)
  • Wikipedia: Anschlag in Hanau 2020 (Link)
  • Amadeu Antonio Stiftung: Todesopfer rechter Gewalt (Link)