Burkhart Ludwig Waldecker wurde 1902 in der Bergstraße 47 in der Hagener Innenstadt geboren. Zwischen 1910 und 1915 zogen seine Eltern mit ihm in die Buscheystraße 46 in den kriegszerstörten Vorgängerbau des jetzigen, 1954 errichteten Wohnhauses.
Waldecker studierte ab 1921 in Bonn, Münster und Berlin. Hier in seinem Elternhaus verfasste er seine Doktorarbeit über den Völkerbund, die er 1930 verteidigte. Im Herbst 1934 schrieb er Zeitungsberichte aus Istanbul und Ankara. Bis zu seiner politisch bedingten Ausreise 1935 war dieses Haus seine Heimatanschrift.
Waldecker reiste in das damalige Belgisch-Kongo, wo er die südlichste Nilquelle als „eigentliche“ Quelle entdecken wollte. Er erreichte sie 1937 und markierte sie mit einer drei Meter hohen Pyramide. Diese wurde zu einer wichtigen Sehenswürdigkeit im 1962 unabhängig gewordenen Burundi, da sie das Anrecht auf die „echte“ Nilquelle gegenüber konkurrierenden Quellen in Ruanda und Uganda betont.
Ab 1943 arbeitete Waldecker als Ethnologe am Musée Léopold II in Elisabethville (seit 1966 Lubumbashi) im südlichen Belgisch-Kongo. Auch nach der 1960 erlangten Unabhängigkeit der Demokratische Republik Kongo war er dort als Kurator tätig.
Er publizierte wissenschaftlich zum Kunsthandwerk im Kongo und zur Bantu-Philosophie. Im Spätsommer 1964 verunglückte er während eines Urlaubs in den italienischen Abruzzen tödlich. Sein Leichnam wurde nie gefunden.
1970 wurde Waldecker mit einer burundischen Briefmarke geehrt.