Bis um etwa 1900 lag am Unterlauf des Wehringhauser Baches bzw. an der früher hierher führenden hochbedeutenden Handelsstraße das Zentrum der Wehringhauser Kleineisen- und Lederbearbeitung sowie des öffentlichen Lebens. Dann wurde der Bach kanalisiert und das Umfeld mit repräsentativen Wohn- und Geschäftshäusern bebaut. Auf dem Platz befand sich seit 1874 das Wehringhauser Kriegerdenkmal.
1902 entstand die Gestaltung mit Brunnenanlage, Schmied und „Hermes“ (Symbol des Handels) zu Ehren der drei Deutschen Kaiser und des Gewerbefleißes der Region (Bildhauer: Emil Cauer, Berlin). Fundament und Sockel des Kriegerdenkmals wurden hierbei weiter genutzt. Der Platz erhielt den Namen Kaiserplatz. Die Nationalsozialisten nannten ihn um in Boelckeplatz (nach einem Kampfflieger des Ersten Weltkriegs). Seit 1947 ist er benannt nach Pastor Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910), evangelischer Theologe, seit 1872 Leiter der Heilstätten in Bethel.
Mit dem Strukturwandel des ausgehenden 20. Jahrhunderts ging schrittweise ein Bedeutungsverlust des Ortes einher. Im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt Wehringhausen“ wurde der Platz durch das Berliner Landschaftsarchitekturbüro Lützow 7 neugestaltet, fertiggestellt 2018. Auch der Brunnen wurde instandgesetzt und wieder in Betrieb genommen.