Jetzt geht es ans Eingemachte. Gestern habe ich erklärt, was ihr mit euren Stimmen auf den verschiedenen Zetteln am 13. September überhaupt alles wählen könnt. Heute fangen wir nun mit der genauen Betrachtung einiger Wehringhauser Kandidatinnen und Kandidaten für den Stadtrat an. Doch zunächst möchte ich es mir nicht nehmen lassen, den etwas holprigen Weg hierhin zu beschreiben …

Nicht alle haben geantwortet

Am 26. August habe ich neun von elf Parteien und Vereinigungen angeschrieben, die in den beiden Wehringhauser Wahlbezirken für den Stadtrat kandidieren. Ich habe um die Beantwortung von jeweils zwei allgemeinen Fragen und fünf weiteren Fragen durch die beiden Direktkandidat*innen gebeten. Dafür hatte ich zunächst eine Frist von einer Woche gesetzt.

Innerhalb der Woche haben es lediglich die SPD und Die PARTEI komplett sowie je eine Person der CDU und der FDP geschafft, meinen kurzen Fragebogen zu beantworten. Von der Linken kam allerdings schon sehr früh der Hinweis, ein Kandidat sei derzeit im Urlaub und könne vermutlich nicht antworten. Dabei blieb es dann auch. Von allen anderen kam bis kurz vor Ende der Frist überhaupt keine Antwort.

Also habe ich noch einmal eine Erinnerung geschickt mit der freundlichen Bitte und einer kleinen Fristverlängerung, um mir den Fragebogen auszufüllen. Hierauf haben dann tatsächlich fast alle Angeschriebenen reagiert. Die Grünen mit einer Entschuldigung und dem (auch eingelösten) Versprechen zügiger Bearbeitung, die FDP und die CDU auch mit dem zweiten ausgefüllten Fragebogen, die Linke mit zumindest den Antworten des nicht-urlaubenden Kandidaten. Von den Piraten hat immerhin ein Kandidat nun auch seine Antworten gesendet.

Von Hagen Aktiv kam hingegen nur der Hinweis auf ihre Homepage und die Bitte eines ihrer Kandidaten um einen weiteren Aufschub von zwei Tagen – der dann schließlich trotz meiner ausdrücklichen Bitte wieder nicht eingehalten wurde. Überhaupt nicht reagiert auf meine Anfragen hat der HAK (Hagener Aktivisten-Kreis). Daher sind die beiden Vereinigungen leider in meinem Wehringhausen-Check nicht vertreten.

Ausschnitt aus einem Stadtplan
Wehringhausen ist in die Wahlbezirke 9 und 10 geteilt. (Ausschnitt aus der Karte „Kommunalwahlbezirke 2020“ der Stadt Hagen; Einfärbung: Jan Eckhoff)

Die Allianz

Der amtierende Hagener Oberbürgermeister (OB) ist seit 2014 der parteilose Erik Olaf Schulz. Das ehemalige SPD-Mitglied Schulz vertritt derzeit eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Für diese stellt er sich auch am 13. September wieder zur Wahl. Die drei derzeit in Hagen regierenden und „Allianz“ genannten Parteien verzichten damit also auf eigene Kandidat*innen für das OB-Amt.

Schulz wurde am 11. August 1965 in Hagen geboren, hat hier die Schule besucht (Abi am Fichte) und seinen Zivildienst absolviert. Von 1992 bis 2000 hat er in teils leitender Position bei der Stadtverwaltung gearbeitet. Von 2001 bis 2014 war er Geschäftsführer der Agentur Mark. Erik O. Schulz ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Trotz des gemeinsamen OB-Kandidaten stellt jede Partei aber in den Wahlkreisen eigene Kandidatinnen und Kandidaten für den Stadtrat auf. Je nachdem, wie viele Stimmen diese erhalten, ist der Einfluss innerhalb der Koalition größer oder kleiner. Aktuell ist die CDU mit 20 Sitzen, die stärkste Kraft im Stadtrat. Die Grünen haben sechs Sitze, die FDP-Fraktion hat drei. Gemeinsam hat die „Allianz“ derzeit also mit 29 (+ 1 Stimme des OB) von ingesamt 62 Sitzen keine stabile Mehrheit.


CDU-Logo

Wahlprogramme sind lang, daher in wenigen Worten: Was sind die wichtigsten Anliegen Ihrer Partei/Vereinigung für ganz Hagen?

Durch weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für Firmen und Selbständige den Wirtschaftsstandort Hagen stärken; Ausbau der digitalen Infrastruktur; Bildungsgerechtigkeit, damit jedes Kind seine Talente entfalten kann; Ausbau der Grundschul- und OGS-Plätze in den Stadtteilen; Entlastung des Verkehrs durch eine bessere Abstimmung der bestehenden Verkehrssysteme; Eröffnung weiterer Wertstoffhöfe; Erhöhter Einsatz von Ordnungskräften und Videoüberwachung für mehr Sicherheit am und um den Hagener Hauptbahnhof.

Ihre Partei unterstützt gemeinsam mit der FDP und den Grünen erneut den amtierenden parteilosen Oberbürgermeister Erik O. Schulz. Wie hat dieser das Profil Ihrer Partei in den vergangenen sechs Jahren besonders repräsentiert?

Gerade für Wehringhausen hat Erik Schulz im Sinne der CDU viel erreicht: Mit Reinigungsaktionen sowie Wastewatchern, die nun täglich nach Schmutzecken fahnden, hat sich das Stadtbild schon verbessert. Der „neue“ Wilhelmsplatz bietet mehr Qualität. Mit Aktionen bei den Problemimmobilien hat er eine Aufwärtsentwicklung angestoßen. Das Bildungszentrum „Terra 1“ mit Grundschule, Ganztagsbetreuung und Kindergarten war seine Idee. Wir haben Schwimmbecken und Sprachbetreuer ergänzt, damit die Kinder möglichst früh Schwimmen und die deutsche Sprache lernen.

Patrick Lausen

Wahlbezirk 09
Wehringhausen/Stadtgarten

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Ich bin 39 Jahre alt, in Hagen aufgewachsen und lebe mit meiner Familie hier. In Dortmund habe ich Raumplanung studiert und arbeite nun als Verkehrsplaner bei der Hagener Straßenbahn AG. Seit ich denken kann bin ich an Hagen und Konzepten zur Verbesserung der Stadt interessiert. Daher engagiere ich mich auch seit einigen Jahren auf Veranstaltungen wie denen der sozialen Stadt Wehringhausen, ISEK, usw. und bin als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Umwelt, Stadtsauberkeit, Sicherheit und Mobilität aktiv.

Was ist Ihre persönliche Beziehung zum Stadtteil Wehringhausen?

Da ich am Kuhlerkamp aufgewachsen bin, blicke ich schon fast mein ganzes Leben täglich auf Wehringhausen und fühle mich damit sehr verbunden. Zudem habe ich auch einige Jahre in unterschiedlichen Bereichen im unteren und oberen Teil von Wehringhausen gelebt und so viele Eindrücke gesammelt. Trotz vieler Probleme überwiegt für mich das Positive im Stadtteil. Wehringhausen und der Kuhlerkamp sind meine Heimat!

Worin sehen Sie persönlich die größte Stärke des Stadtteils?

Wehringhausen bietet durch seine Topografie und den hohen Altbaubestand ein einzigartiges städtebauliches Flair. Dieses, die vielen Ladenlokale um die Lange Straße und weitere Einrichtungen tragen zu einem urbanen Leben bei. Dank der engagierten Bürgerschaft finden in Wehringhausen wunderbare Veranstaltungen statt. Das urbane Leben, die unterschiedlichen Veranstaltungen und die Offenheit des Stadtteils tragen dazu bei, dass sich hier jeder wohlfühlen kann.

Und worin sein größtes Problem?

Die Probleme kennt leider fast jeder, selbst wenn er Wehringhausen nur mal eben mit dem Auto durchquert. Im Stadtteil entsteht durch soziale Ungleichheit eine soziale und räumliche Trennung mit den Folgen, dass bestimmte Bereiche mit Vermüllung, Leerständen und einem geringen Sicherheitsgefühl zu kämpfen haben. Dies betrifft vor allem Bereiche des unteren und mittleren Wehringhausen, die dann von anderen nicht dort wohnenden Personen, gemieden werden. So verstärkt sich das negative Image immer weiter.

Wenn Sie sofort drei Dinge in Wehringhausen verändern könnten – welche wären das? 

  1. Die sozialen Probleme lösen und dafür sorgen, dass jeder sich in jedem Teil von Wehringhausen so wohl fühlt, dass er sich vorstellen kann, dort zu leben.
  2. Die Verkehrsprobleme (zugeparkte Straßen, Lärm, wenig Platz für den Radverkehr) beseitigen, um wieder einen attraktiven öffentlichen Raum und mehr Lebensqualität zu erhalten.
  3. Das Gelände des alten Schlachthofes sowie der Varta-Insel entwickeln, um dadurch eine positive Strahlkraft für Wehringhausen und darüber hinaus zu schaffen.

Melanie Purps

Wahlbezirk 10
Wehringhausen/Kuhlerkamp

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Schon immer lebe ich in Wehringhausen und habe mein Abitur am Fichte-Gymnasium abgelegt. Ich bin Mutter von 2 Kindern. Vor 2 Jahren habe ich mich durch meine Arbeit als Vorsitzende des Trägervereins für das Ehrenamt und bürgerschaftlichen Engagement dazu entschieden noch einmal die Schulbank bzw. Studentenbank zu drücken und habe, neben Job, Familie und Ehrenamt, ein Vollzeitstudium an der FH Dortmund in der sozialen Arbeit und der Theaterpädagogik aufgenommen und schließe es derzeit ab. In der Politik setze ich mich bereits seit 28 Jahren für die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner unseres lebhaften Stadtteils ein und ich möchte weiterhin aktiv an der positiven Entwicklung unserer Heimatstadt mitwirken.

Was ist Ihre persönliche Beziehung zum Stadtteil Wehringhausen?

Ich bin in Wehringhausen geboren und aufgewachsen. Meine Kinder sind hier ebenfalls groß geworden und haben ihre ersten Erfahrungen z.B. im Kindergarten Grünstraße oder in der Paulus-Gemeinde gemacht. Wehringhausen ist mein Lebensmittelpunkt.

Worin sehen Sie persönlich die größte Stärke des Stadtteils?

Es gibt so unglaublich viele verschiedene aktive Bürger*innen und Bürgerinitiativen sowie Gemeinden in Wehringhausen, die bereits jetzt schon viel erreicht haben.

Und worin sein größtes Problem?

Das Wehringhausen von außen nicht so positiv dargestellt wird und als nicht so attraktiv erscheint. Wir müssen weiterhin an uns und den Stadtteil glauben und vor allem weiterhin den Stadtteil mit viel Herz nach außen tragen und präsentieren.

Wenn Sie sofort drei Dinge in Wehringhausen verändern könnten – welche wären das?

Die Sauberkeit, ein besseres Verständnis und ein gutes Miteinander untereinander!


Die Grünen Logo

Wahlprogramme sind lang, daher in wenigen Worten: Was sind die wichtigsten Anliegen Ihrer Partei/Vereinigung für ganz Hagen?

  1. Natur- und Klimaschutz: Artenvielfalt, Verkehrswende, Erhalt landwirtschaftlicher Flächen, Tierschutz;
  2. Bildung für Chancengerechtigkeit von Anfang an: Ausbau von Betreuung und Digitalisierung, 4. Gesamtschule, Vielfalt fördern;
  3. Soziales Hagen: Beratung, Quartiersentwicklung, bezahlbarer, barrierefreier Wohnraum;
  4. Nachhaltige Wirtschaft fördern, Beratung und Qualifizierung Arbeitloser stärken;
  5. GRÜN gegen Rechts!
  6. Institutionelle und freie Kultur stärken, Kultur und Sport für Integration.

Ihre Partei unterstützt gemeinsam mit CDU und FDP erneut den amtierenden parteilosen Oberbürgermeister Erik O. Schulz. Wie hat dieser das Profil Ihrer Partei in den vergangenen sechs Jahren besonders repräsentiert?

Mit Erik O. Schulz konnten wir wichtige Schritte in Richtung Verkehrswende gehen, zunächst auf der Konzeptebene: Mobilitäts- und Radverkehrskonzept sind erarbeitet und auch finanziell eingeplant. Jetzt muss es an eine engagierte Umsetzung gehen. Erste Busspuren wurden eingerichtet. Hagen hat wieder eine Baumpflegesatzung. Und es hat in vielen Verfahren mehr Bürgerbeteiligung gegeben. Und wir sehen bei ihm eine Entwicklung, sich weiter in Richtung Grüner Programmatik zu bewegen.

Heike Heuer

Wahlbezirk 09
Wehringhausen/Stadtgarten

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Mein Name ist Heike Heuer und ich bin 53 Jahre alt, verheiratet und habe vier Kinder. Von Beruf bin ich Zahntechnikerin und arbeite in einer Hagener Zahnarztpraxis. In der Kommunalpolitik engagiere ich mich seit 2014.

Was ist Ihre persönliche Beziehung zum Stadtteil Wehringhausen?

Ich bin in Wehringhausen aufgewachsen. Heute verbinden mich hauptsächlich persönliche Freundschaften und die Pelmke mit Wehringhausen. Als Ultraläuferin liebe ich es außerdem, im Stadtwald zu joggen.

Worin sehen Sie persönlich die größte Stärke des Stadtteils?

Das großartige Engagement der BürgerInnen in zahlreichen Initiativen. Ohne dieses Engagement wäre so manche städtebauliche Verbesserung, oder die kulturelle Vielfalt des Stadtteils nicht möglich gewesen.

Und worin sein größtes Problem?

Wehringhausen steht vor vielen Herausforderungen. Die gesellschaftlichen Veränderungen, der Müll und der Parkdruck zum Beispiel. Mit diesen Herausforderungen darf es nicht allein gelassen werden.

Wenn Sie sofort drei Dinge in Wehringhausen verändern könnten – welche wären das?

  • Mindestens zwei weitere Containerstandorte bereitstellen, inklusive Elektroschrott-Container.
  • Sozialarbeiter*innen und weitere notwendige Mitarbeiter*innen einstellen, um die Integration der zuziehenden Migranten*innen zu fördern.
  • Sanierung von erhaltungswürdigen Gebäuden und Abriss von Schrottimmobilien. Den freigewordenen Platz in kleine Parks verwandeln und auch mal in einen Parkplatz.

Rüdiger Ludwig

Wahlbezirk 10
Wehringhausen/Kuhlerkamp

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Rüdiger Ludwig, Dipl.-Sozialarbeiter, geb. 1954, beschäftigt bei einem großen Wohlfahrtsverband

Was ist Ihre persönliche Beziehung zum Stadtteil Wehringhausen?

Ich liebe meine Heimatstadt Hagen und dazu gehört auch Wehringhausen und der Kuhlerkamp.

Worin sehen Sie persönlich die größte Stärke des Stadtteils?

Wehringhausen ist ein liebenswerter Stadtteil mit viel Grün, einem tollen Altbaubestand und zum Teil schützenswerten Wohnraum (Cunosiedlung) in absoluter Nähe zur City.

Und worin sein größtes Problem?

Einige Problemimmobilien und ein riesiges Müllproblem

Wenn Sie sofort drei Dinge in Wehringhausen verändern könnten – welche wären das?

Wehringhausen erstickt im Individualverkehr und hat somit auch zu wenig Parkraum:

  • Schaffung von zentralen Abstellmöglichkeiten für PKW
  • Weiterer Ausbau des ÖPNV
  • Aufklärungsarbeit zur Müllentsorgung

FDP-Logo

Wahlprogramme sind lang, daher in wenigen Worten: Was sind die wichtigsten Anliegen Ihrer Partei/Vereinigung für ganz Hagen?

Unser wichtigstes Anliegen für Hagen ist zum einen, den Haushalt weiter ausgeglichen zu halten, um sobald wie möglich aus der Haushaltssicherung herauszukommen. Gleichzeitig wollen wir das Bildungsangebot deutlich ausbauen. Wir sind für die Errichtung einer 4. Gesamtschule bei Erhalt aller Gymnasien. Auch Kitas sollen erhalten bleiben und weiter ausgebaut werden.

Ihre Partei unterstützt gemeinsam mit der CDU und den Grünen erneut den amtierenden parteilosen Oberbürgermeister Erik O. Schulz. Wie hat dieser das Profil Ihrer Partei in den vergangenen sechs Jahren besonders repräsentiert?

Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister haben wir den ersten Schritt in ein digitaleres Verwaltungswesen machen können. Hier gilt es, den nun beschrittenen Weg weiter zu gehen. Darüber hinaus konnten wir unsere Handschrift deutlich machen, als es um die Ausgleichung des Haushalts ging und beim Thema Sicherheit und Ordnung konnten wir ebenfalls Akzente setzen. Dies drückt sich insbesondere auch im Aufkauf sog. „Schrottimmobilien“ aus.

Dominik Weiß

Wahlbezirk 09
Wehringhausen/Stadtgarten

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Mein Name ist Dominik Weiß, ich bin 30 Jahre alt und Rechtsreferendar beim Landgericht Dortmund, wobei ich zurzeit in einer Hagener Anwaltskanzlei tätig bin. Hagen liegt mir besonders am Herzen, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin und mit Ausnahme meiner Studienzeit in Münster durchgängig hier gewohnt habe. Privat engagiere ich mich in der Hagener FDP, der ich nun schon im zweiten Jahr als stellvertretender Vorsitzender angehören darf und koche sehr gerne mit Freunden, wobei das anschließende Essen noch mehr Spaß macht. 😉

Was ist Ihre persönliche Beziehung zum Stadtteil Wehringhausen?

Ich bin in Wehringhausen aufgewachsen. Zunächst bin ich in den evangelischen Kindergarten in der Grünstraße, später auf die Emil-Schumacher-Schule gegangen. Der Stadtteil hat mich nie wirklich losgelassen. Zwar sind wir später umgezogen, meine erste eigene Hagener Wohnung habe ich mir allerdings wieder in Wehringhausen gesucht, wo ich nach wie vor gerne wohne. Besonders gern mag ich den Mix aus Natur und Stadt in Wehringhausen. Wenn ich aus dem Küchenfenster schaue, sehe ich in den Wald; in die Innenstadt brauche ich zu Fuß dennoch nur 15 Minuten. Für mich die perfekte Mischung! 

Worin sehen Sie persönlich die größte Stärke des Stadtteils?

Die größte Stärke Wehringhausens ist aus meiner Sicht die Durchmischung des Stadtteils. Einerseits ist Wehringhausen im Grünen gelegen und verfügt über einen riesigen Wald. Andererseits ist es ein absolut urbaner Stadtteil, der von der Innenstadt und vom Hauptbahnhof sehr gut zu erreichen ist. Einerseits ist Wehringhausen teils eine „vornehme“ Wohngegend, andererseits gibt es hier relativ viel bezahlbaren Wohnraum. Die große Besonderheit dabei ist, dass die Wehringhauser ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl haben und ihren Stadtteil lieben, wie wenig Andere.

Und worin sein größtes Problem?

Das größte Problem Wehringhausens sehe ich zunächst mal darin, dass dieser schöne Stadtteil von vielen schlecht geredet wird. Sicherlich gibt es Stellen, die man anpacken muss, allerdings ist hier in den letzten Jahren schon viel passiert. Sicherlich müssen bestimmte Orte von den Ordnungsbehörden weiter ins Auge gefasst werden. Auch die teils ausufernde, illegale Abfallbeseitigung muss weiter angepackt werden. Zuletzt gilt es, ein Konzept zu etablieren, das das Parken im Stadtteil erleichtert. Dafür reichen die 500 Zeichen aber nicht aus. 😉

Wenn Sie sofort drei Dinge in Wehringhausen verändern könnten – welche wären das?

  1. Wehringhausen würde Anwohnerparkplätze bekommen.
  2. Der Wehringhauser S-Bahnhof und sein Umfeld, insbesondere auch das Schlachthofgelände, würden aufgehübscht und attraktiver gestaltet.
  3. Es würde konsequent kontrolliert und jede Umweltverschmutzung geahndet werden.

Ewald Marcus Stich

Wahlbezirk 10
Wehringhausen/Kuhlerkamp

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Name: Ewald Marcus Stich, geboren am 20.05.1967 in der Christian Rohlfs Straße; Wohnort: Uhlandstraße in Wehringhausen; Beruf: selbständiger Konditormeister Cafe Stich; Religion: Neuapostolisch

Worin sehen Sie persönlich die größte Stärke des Stadtteils?

Wehringhausens größte Stärke ist das multikulturelle Miteinander.

Und worin sein größtes Problem?

Leider lässt die Sauberkeit in manchen Stellen (Stadtpark) zu wünschen übrig.

Wenn Sie sofort drei Dinge in Wehringhausen verändern könnten – welche wären das?

Mein Wunsch für Wehringhausen ist, dass genauso wie drei Parteien einen Oberbürgermeister gemeinsam unterstützen und zusammenarbeiten, wir zusammen Wehringhausen noch schöner, sauberer und sicher machen können. Mit gegenseitigem Respekt.


In der Kürze …

Ich hatte in meiner Anfrage die Kandidat*innen gebeten, jede Frage mit maximal 500 Zeichen zu beantworten und darauf hingewiesen, dass diese sonst gekürzt werden. Bei ein paar Zeichen habe ich beide Augen zugedrückt – in einigen Fällen waren die Antworten jedoch deutlich länger. Aus Fairnessgründen habe ich diese dann ab einem entsprechenden Satzende gekürzt. Soweit ich es einschätzen kann, wurde dadurch aber keine der Antworten inhaltlich verfremdet.

Darüber hinaus sind die Antworten redaktionell weitestgehend unbearbeitet. Nur an wenigen Stellen habe ich, wo sie mir aufgefallen sind, offensichtliche Tippfehler entfernt.

Die Herausforder*innen

Morgen folgt schließlich der dritte und letzte Teil meiner kleinen Serie zur Kommunalwahl 2020 in Hagen. Dann könnt ihr die (zugesendeten) Antworten der aktuellen Oppositionsparteien SPD, Die Linke und Piraten sowie der erstmals kandidierenden und damit nicht im Rat vertretenen Die PARTEI lesen.

Bis hierher schon einmal ein riesiges Dankeschön an die CDU, die Grünen und die FDP für die Antworten auf meinen Fragebogen!


Korrektur vom 5.9.2020, 22.10 Uhr: In der vorherigen Version dieses Artikels stand, dass die Grünen aktuell fünf Sitze und die FDP zwei Sitze im Rat haben. Korrekt ist jedoch, dass den jeweiligen Fraktionen derzeit sechs bzw. drei Personen angehören. Danke an Elke Freund für den Hinweis via Facebook!