In einem der verbliebenen Häuser an der Wehringhauser Straße wurde ein massiver Rattenbefall festgestellt. (Foto: Stadt Hagen)

Bereits 2020 wurden drei von dreißig sogenannten „Problemimmobilien“ an der Wehringhauser Straße abgerissen. Die Häuser mit den Nummern 95 bis 99 gehörten zu einer Reihe von sechs Gebäuden zwischen Aldi und Rehstraße und standen schon mehrere Jahre leer

Auch für die weiteren Gebäude in der Reihe waren die Tage eigentlich längst gezählt, doch gestalteten sich die Eigentumsverhältnisse hier schwierig. Ende 2021 konnte die Stadt Hagen dann auch das Haus mit der Nummer 93, das aus Eigentumswohnungen bestand, vollständig erwerben. Die Mietverträge wurden bereits zum 31. März gekündigt.

Dieser Text erschien zuerst im kostenlosen Wehringhausen-Newsletter.
Nichts verpassen, jetzt abonnieren!

Abriss nach Auszug

Unmittelbar nach dem Erwerb hatte die Stadt Hagen eine Schädlingsbekämpfungsfirma mit der Einschätzung der Situation beauftragt und diese stellte nun fest: Der Rattenbefall in dem Gebäude ist derart massiv, dass es aus Infektionsschutzgründen unbewohnbar ist und alle Bewohner:innen so schnell wie möglich ausziehen müssen. Eine Schädlingsbekämpfung sei kaum möglich, unter anderem da der Keller und einzelne Wohnungen durch Müll und Bauschutt kaum zugänglich sind.

Derzeit wohnen in dem Haus noch 29 Personen in vier Wohnungen, darunter Familien mit Kindern. Aufgrund der Umstände müssen diese das Haus in knapp zwei Wochen geräumt haben. Die Stadt Hagen hilft ihnen bei der Suche nach neuen Wohnungen.

Das Gebäude wird anschließend, wie fünf weitere von der Stadt Hagen im Rahmen eines Förderprogramms gekaufte sogenannte „Problemimmobilien“ in Wehringhausen, noch in diesem Jahr abgerissen.

Aus Wehringhausen für Hagen: Unterstütze unabhängigen Stadtteiljournalismus!

Horrorhäuser in Haspe

Nicht nur in Wehringhausen werden die Mitarbeitenden der Stadt Hagen immer wieder mit völlig vermüllten und kaputten Gebäuden und Wohnungen, in denen dennoch Menschen leben, konfrontiert. So kontrollierten Ordnungsamt, Stadtordnungsdienst, Polizei, Feuerwehr, Ausländerbehörde, Jobcenter und die Wohnungsaufsicht am Donnerstag, 10. Januar, gemeinsam fünf Wohnhäuser in Haspe. 

Es wurden 83 Personen angetroffen, die allesamt in Wohnungen mit schweren Mängeln leben. Dazu zählen etwa Schimmel, nicht schließende Fenster und absackende Fußböden. In zwei Gebäuden versperrten Kinderwagen und Müllsäcke die Treppenhäuser, Fensterscheiben waren kaputt, auf dem Dachboden sammelte sich Müll und sogar in den Hausfluren wuchert der Schimmel. Eine Wohnung war massiv von Fliegen befallen.