Auf dem Papier sinkt die 7-Tage-Inzidenz in Hagen derzeit wieder, doch dabei könnte es sich um eine trügerische Sicherheit handeln. Weniger registrierte Corona-Infektionen und Covid-19-Erkrankungen sind nach dem Wegfall der kostenlosen Schnelltests wahrscheinlich auf die deutlich reduzierte Anzahl an Tests zurückzuführen, während gleichzeitig fast keine verpflichtenden Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie mehr gelten. Und das, obwohl sich derzeit neue hochansteckende Varianten des Virus ausbreiten.

Impfungen und bereits überstandene Covid-Erkrankungen verringern zwar das Risiko einer schweren Infektion, schützen jedoch meist nicht vor einer Wiederansteckung. Und auch dabei gilt zu bedenken, dass unter einer schweren Erkrankung erst ein Verlauf mit Behandlung auf einer Intensivstation oder tödlichem Ausgang zu verstehen ist. Selbst eine nicht-intensive Versorgung im Krankenhaus gilt bei Corona offiziell als „leichter Verlauf“.

Höchststand in Hagens Kliniken

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz liegt in Nordrhein-Westfalen mit Stand vom 21. Juli 2022 um 0 Uhr bei 7,88. Das bedeutet, dass pro 100.000 Menschen, die in unserem Bundesland leben, in den vergangenen sieben Tagen 7,88 Personen aufgrund einer Corona-Infektion in ein Krankenhaus aufgenommen wurden. Umgerechnet auf Hagen wären das also etwa 15 Covid-19-Krankenhauseinweisungen in der vergangenen Woche. Aktuell werden drei Menschen aufgrund von Covid-19 in Hagen intensivmedizinisch betreut, zwei von ihnen müssen invasiv beatmet werden.

Mitte Juli gab es gar bislang höchste Anzahl von krankenhauspflichtigen Corona-Patient:innen seit Pandemiebeginn in Hagen. Seit vergangenem Freitag wurden vom Robert-Koch-Institut in Hagen sechs Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert.

„Im dritten Jahr der Pandemie und seit der fast vollständigen Aufhebung der Corona-Regeln im Frühjahr verschwindet Corona mehr und mehr aus den Köpfen der Menschen“, betont so auch Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen. „Doch die steigenden Infektionszahlen und vermehrte Ausbrüche in Einrichtungen des Gesundheits-, Pflege- und Betreuungssektors zeigen: Wir müssen vorsichtig sein!“

Einfache Schutzmaßnahmen

Dabei ist der Schutz vor einer Verbreitung der hochansteckenden, neuen Omikron-Varianten das Corona-Virus SARS-CoV-2 eigentlich nicht schwierig. So lange sich die Menschen an wenige altbekannten Grundregeln halten:

  • Nach Möglichkeit Abstand zu anderen Personen halten.
  • Regelmäßig und gründliche die Hände waschen.
  • In Innenräumen und, wenn kein ausreichender Abstand eingehalten werden kann, auch im Freien eine medizinische Maske (OP oder FFP2) sorgfältig über Mund und Nase tragen.
  • Bei Anzeichen einer Erkältung zu Hause bleiben und möglichst einen Corona-Test machen.
  • Vor dem Kontakt mit Risikogruppen einen Corona-Test machen.

Ein Impfschutz entsprechend der ärztlichen und behördlichen Empfehlungen kann auch weiterhin vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützen.


Quellen:

  • Pressemitteilung der Stadt Hagen vom 20.07.22 (Link, abgerufen am 21.07.22)
  • Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (Link, abgerufen am 21.07.22)
  • DIVI-Intensivregister (Link, abgerufen am 21.07.22)
  • Robert-Koch-Institut (Link, abgerufen am 21.07.22)

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