Schilder erzählen Geschichten8 – Geburtsstätte von Heinrich Wieschhoff

8 – Geburtsstätte von Heinrich Wieschhoff

Lange Str. 28
,
58089
Hagen
Erbaut:
?
Architekt*in:
?
Erbaut durch:
?
Im Besitz von:
?
Erbaut als:
Wohnhaus
Nutzung heute:
Wohnhaus
Sonstiges:
Ursprüngliches Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört

Diese Beschilderung ist eine Station des Hörspaziergangs „Schilder erzählen Geschichten“. Jetzt verfügbar bei Hagen hat was und überall, wo es Podcasts gibt.

Heinrich Albert Wieschhoff auf Expedition in Südafrika, 1928 (Foto: Frobenius Archiv Frankfurt, FoA 09-10006)

Heinrich Albert Wieschhoff wurde am 1. August 1906 hier im kriegszerstörten Vorgängerbau geboren. 1910 zogen seine Eltern mit ihm nach Altenbögge-Bönen im heutigen Kreis Unna. 

Nach einer Ausbildung zum Elektro-Monteur arbeitete er in der dortigen Zeche zwei Jahre lang unter Tage. Nach einem schweren Unfall musste er seine geplante Ingenieurs-Laufbahn aufgeben.

Er holte das Abitur nach und nahm auf Rat seines Klassenlehrers Kontakt zu Leo Frobenius auf, einem führenden Afrika-Experten. Wieschhoff kam so zur Ethnologie und arbeitete an dessen Forschungsinstitut für Kultur-Morphologie in Frankfurt am Main.

Nach der erzwungenen Ausreise machte Wieschhoff als Ethnologe und Afrika-Spezialist in den USA Karriere, zunächst ab 1936/37 in der anthropologischen Abteilung der Universität von Pennsylvania. Dort unterrichtete er afrikanische Studierende und wurde 1941 Kurator der Afrikanischen Sektion des Universitäts-Museums.

Zwischen 1942 und 1945 arbeitete Wieschhoff als Afrika-Experte beim Militär-Geheimdienst „Office of Strategic Services“. Danach wurde er als leitender Berater für „koloniale Angelegenheiten“ in den diplomatischen Dienst der UN berufen. Er arbeitete unter anderem als Berater des UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld. 

Wieschhoff und Hammarskjöld kamen am 18. September 1961 durch einen Flugzeugabsturz im afrikanischen Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, ums Leben, wo sie im Kongo-Konflikt vermitteln wollten. Aufgrund neuerer Erkenntnisse und Ermittlungen eines UN-Beauftragten wird vermutet, dass es sich um einen Anschlag handelte.

Gefördert durch