Auch in dieser Woche sind die Corona-Infektionen in Hagen wieder deutlich angestiegen. Weiterhin sind besonders viele jüngere Menschen betroffen. Aber: Die Impfungen gehen stetig weiter, für die kommende Woche steht der Stadt Hagen sogar ein Sonderkontingent Impfstoff zur Verfügung, für das ab 3. April Termine gebucht werden können. Auch die Zahl der neu an COVID-19 Gestorbenen ist im Wochenvergleich erneut deutlich gesunken.

Aus der vierten umfassenden Corona-Wochenstatistik der Stadt Hagen, die diesmal für den Zeitraum von 24. bis 30. März vorliegt, lässt sich der weitere Zuwachs von Infektionen bei jüngeren Altersgruppen erneut gut erkennen. Von den 388 (Vorwoche: 330) Neuerkrankten in diesem Zeitraum waren 53 Personen 61 Jahre oder älter, was 13,7 Prozent (Vorwoche: 13,0 Prozent) entspricht. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen steigt weiterhin spürbar: 69 Kinder im Vorschul- oder Grundschulalter bis 10 Jahren haben sich neu angesteckt, was 17,8 Prozent (Vorwoche: 16,4 Prozent) entspricht. Jugendliche von 11 bis 20 Jahren machen mit 49 Fällen jetzt schon 12,6 Prozent (Vorwoche: 7,3 Prozent) aus. Bei den 21- bis 40-Jährigen ist der Anteil an den Neuinfektionen mit 122 Fällen bzw. 31,4 Prozent (Vorwoche: 37,3 Prozent) erneut gesunken. Mit 95 Personen in dieser Altersgruppe war weiterhin rund jede:r vierte Infizierte bzw. 24,5 Prozent (Vorwoche: 26,1 Prozent) zwischen 41 und 60 Jahren alt.

Grafik: Stadt Hagen

Der Anteil des „diffusen“ Infektionsgeschehen sinkt trotz der steigenden Infektionen leicht: Bei jedem vierten Fall bzw. 25,4 Prozent (Vorwoche: 31,8 Prozent) aller Infektionen konnte die Quelle der Ansteckung durch die Behörden nicht ermittelt werden. 6,8 Prozent (Vorwoche: 5,8 Prozent) der Personen steckten sich am Arbeitsplatz an, 4,3 Prozent (Vorwoche: 4,1 Prozent) in Schule oder Kita und 3,5 Prozent (Vorwoche: 2,3 Prozent) im medizinischen bzw. pflegerischen Bereich. Mit 60,1 Prozent (Vorwoche: 56,0 Prozent) erfolgte weiterhin mehr als jede zweite Ansteckung nachweislich im privaten Umfeld, also zu Hause in der Familie oder bei Treffen mit Freund:innen und Verwandten.

Kostenlose Schnelltests

Alle Bürger:innen in NRW haben die Möglichkeit, einmal pro Woche einen kostenlosen Corona-Schnelltest durchführen zu lassen. Diese erfolgen durch medizinisch geschultes Personal in einer stetig wachsenden Zahl von Test-Centern. Testen lassen darf sich nur, wer keine Symptome hat und nicht direkte Kontaktperson einer:s Infizierten ist. In diesen Fällen sind hausärztliche Praxen oder das Gesundheitsamt zuständig. Sollte ein Schnelltest positiv sein, muss ein Labortest erfolgen.

In Hagen gibt es derzeit 20 Test-Center (Vorwoche: 19). Davon befindet sich leider weiterhin keines in Wehringhausen, jedoch mehrere in der Innenstadt sowie in Haspe. Eine stets aktuelle Liste mit allen Infos zur Terminvergabe gibt es auf hagen-testet.de.

Kennzahlen zur Pandemie in Hagen in den vergangenen sieben Tagen

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Zu einem ähnlichen Ergebnis zur Altersverteilung wie die Stadt Hagen (s.o.) kommt auch das RKI. Dieses zählt mit Stand von heute 379 Neuninfektionen in Hagen innerhalb einer Woche, davon 7,4% Kleinkinder (0-4 Jahre), 15,0% Kinder (5-14 Jahre), 28,8% Jugendliche und junge Erwachsene (15-34 Jahre), 35,9% Erwachsene (35-59 Jahre), 11,6% Ältere (60 bis 79 Jahre) und 1,3% Senioren (80+ Jahre).

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In der vergangenen Woche wurden von der Stadt Hagen insgesamt 381 (Vorwoche: 400) Neuinfektion registriert.

Die Wocheninzidenz liegt laut Zählung der Stadt Hagen heute bei 201,9 (Vorwoche: 212,0). Im Wochenverlauf wurden mit 232 bzw. 222 neue Jahreshöchstwerte erreicht. Aktuell gelten in Hagen 722 (Vorwoche: 593) Personen offiziell als ansteckend und befinden sich, wie auch ihre nächsten 822 Kontaktpersonen, in Quarantäne.

Nach Angaben des RKI liegt Hagen heut auf Platz 3 (Vorwoche: 4) der Städte/Kreise mit der höchsten Inzidenz in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit sind wir binnen einer Woche wieder auf Platz 55 (Vorwoche: 38) gefallen.

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In der vergangenen Woche sind in Hagen 2 (Vorwoche: 4) Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Toten steigt damit auf 263 seit Beginn der Pandemie.

Auf den Hagener Intensivstationen wurden in der vergangenen Woche täglich im Schnitt 15 (Vorwoche: 13) schwersterkrankte COVID-19-Patient:innen behandelt, von denen durchschnittlich 7 (Vorwoche: 6) invasiv beatmet werden mussten. Von den durchschnittlich 82 (Vorwoche: 82) Intensivbetten in Hagen standen täglich etwa 9 (Vorwoche: 7) zur Verfügung, was 11,0 Prozent entspricht. Weniger als 15 Prozent freie Intensivbetten stuft das RKI als kritisch ein.

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Laut Angaben der KVWL haben bislang 27.226 (Vorwoche: 22.941) Hagener:innen die erste Schutzimpfung gegen COVID-19 bekommen. Die zweite Impfung haben 8.197 (Vorwoche: 6.856) Personen erhalten. In diesen Zahlen sind allerdings „nur“ die Impfungen im Hagener Impfzentrum und durch die mobilen Teams der KVWL in Alten- und Pflegeeinrichtungen enthalten. Zusätzlich sind aktuell ca. 3-4.000 weitere Erst- und Zweitimpfungen des Hagener Krankenhauspersonals direkt an dessen Arbeitsstellen erfolgt.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen stellt der Stadt Hagen für die kommende Woche (5. bis 11. April) ein Impfstoffsonderkontingent der Firma AstraZeneca für Personen, die älter als 60 Jahre sind, zur Verfügung. Eine Terminbuchung ist ab Samstag, 3. April, über die KVWL (Tel. 116117 oder www.116117.de) sowie das Buchungsportal der Stadt Hagen möglich. Ehe- oder Lebenspartner sind nicht automatisch bei diesem Angebot miteingeschlossen, sondern müssen (falls sie berechtigt sind) einen eigenen Termin buchen.

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Kitas und Schulen

In Hagen waren auch in der vergangenen Woche mehrere Schulen und Kitas von COVID-19-Infektionen betroffen. Zu neuen Quarantänemaßnahmen kam es an Gemeinschaftsgrundschule Kipperschule (Haspe), Gesamtschule Haspe und Kaufmannsschule II (Hohenlimburg). Bereits in der zweiten Wochen in Folge wurden Infektionen von der Kaufmannsschule I (Innenstadt) gemeldet. In der AWO-Kita Hasselbach (Hohenlimburg) und der städtischen Kita Wiesenstraße (Hohenlimburg) musste jeweils eine Gruppe geschlossen werden. In der privaten Kita „Wunderland“ (Altenhagen) und der städtischen Kita Gutenbergstraße (Wehringhausen) wurden jeweils zwei Gruppen geschlossen.

Blick über die Stadtgrenze

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen ist laut MAGS innerhalb einer Woche auf 128,4 (Vorwoche: 121,6) gestiegen. Am stärksten betroffen ist heute nach Angaben des RKI weiterhin der Märkische Kreis (233,0), gefolgt vom Kreis Siegen-Wittgenstein (210,5) und Hagen (196,1). In NRW liegen nun laut RKI 38 (Vorwoche: 35) Städte/Kreise über der Inzidenz von 100, davon 2 (Vorwoche: 5) über der Inzidenz von 200. Unterhalb der Marke 50 liegt aktuell kein einziger (Vorwoche: 1) Land- oder Stadtkreis. Unter eine Wocheninzidenz von 35 kommt damit weiterhin auch keine Stadt und kein Kreis in NRW. In Hagens Nachbarschaft sind die Inzidenzen ebenfalls weiterhin sehr hoch oder gestiegen: Stadt Dortmund 131,9 (+14,8); Kreis Unna 110,4 (+15,7); Ennepe-Ruhr-Kreis 119,1 (+4,9); Märkischer Kreis 233,0 (+0,0).

Bundesweit steigt die durchschnittliche Inzidenz weiter auf 134,0 (Vorwoche: 119,1). In ganz Deutschland haben jetzt 51 (Vorwoche: 41) Städte/Kreise bzw. 12 Prozent eine extreme Infektionslage oberhalb einer Inzidenz von 200, insgesamt 289 (Vorwoche: 240) bzw. 70 Prozent liegen über 100. Die Zahl der deutschen Städte und Kreise unterhalb einer Wocheninzidenz von 50 halbiert sich auf nur noch 12 (Vorwoche: 24) bzw. 2 Prozent. Lediglich 4 (Vorwoche: 6) und damit rechnerisch 0 Prozent aller Städte/Kreise haben derzeit noch die Inzidenz von 35 unterschritten.

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