Heinrich Albert Wieschhoff wurde am 1. August 1906 hier im kriegszerstörten Vorgängerbau geboren. 1910 zogen seine Eltern mit ihm nach Altenbögge-Bönen im heutigen Kreis Unna.
Nach einer Ausbildung zum Elektro-Monteur arbeitete er in der dortigen Zeche zwei Jahre lang unter Tage. Nach einem schweren Unfall musste er seine geplante Ingenieurs-Laufbahn aufgeben.
Er holte das Abitur nach und nahm auf Rat seines Klassenlehrers Kontakt zu Leo Frobenius auf, einem führenden Afrika-Experten. Wieschhoff kam so zur Ethnologie und arbeitete an dessen Forschungsinstitut für Kultur-Morphologie in Frankfurt am Main.
Nach der erzwungenen Ausreise machte Wieschhoff als Ethnologe und Afrika-Spezialist in den USA Karriere, zunächst ab 1936/37 in der anthropologischen Abteilung der Universität von Pennsylvania. Dort unterrichtete er afrikanische Studierende und wurde 1941 Kurator der Afrikanischen Sektion des Universitäts-Museums.
Zwischen 1942 und 1945 arbeitete Wieschhoff als Afrika-Experte beim Militär-Geheimdienst „Office of Strategic Services“. Danach wurde er als leitender Berater für „koloniale Angelegenheiten“ in den diplomatischen Dienst der UN berufen. Er arbeitete unter anderem als Berater des UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld.
Wieschhoff und Hammarskjöld kamen am 18. September 1961 durch einen Flugzeugabsturz im afrikanischen Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, ums Leben, wo sie im Kongo-Konflikt vermitteln wollten. Aufgrund neuerer Erkenntnisse und Ermittlungen eines UN-Beauftragten wird vermutet, dass es sich um einen Anschlag handelte.