Weitere Tote, Impfzentrum startet Montag: Das Hagener Corona-Update

Während die Wocheninzidenz in Hagen heute stagniert, die Infektionszahlen also aktuell nicht weiter sinken, bleibt die Zahl der täglich mit dem Virus Verstorbenen hoch. Europaweit – auch in Deutschland, NRW, Hagen und mittlerweile sogar in Wehringhausen – breitet sich die deutlich stärker ansteckende und zu vermutlich schwereren Verläufen führende Virus-Mutation B.1.1.7 (die sogenannte „britische Variante“) aus. Mit einer Lockerung des „Lockdowns“ nach dem 14. Februar werden wir daher wohl zunächst nicht rechnen dürfen, das machten RKI-Präsident Wieler und Bundesgesundheitsminister Spahn heute in einer Pressekonferenz deutlich. Auch die Lieferung der Impfstoffe liegt weiterhin unter den Erwartungen – dennoch kann das Impfzentrum in Hagen am Montag planmäßig an den Start gehen.

Erneut sind drei Personen in Hagen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die Wocheninzidenz sinkt im Vergleich zum Vortag nur minimal auf 154,2 (Vorwoche: 211,5), weiterhin der deutlich höchste Wert in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt hat gestern 40 (Vorwoche: 43) Neuinfektionen registriert. Es gelten damit derzeit in Hagen 559 (Vorwoche: 625) Personen offiziell als infiziert.

Die Zahl der schwerst erkrankten Covid-19-Patient:innen auf den Hagener Intensivstationen liegt weiterhin bei 8 (+0), von denen 3 (+0) invasiv beatmet werden müssen. Die Intensivbettenkapazität wurde auf 73 aufgestockt, von diesen stehen nun wieder 11 (15,1 %) zur Verfügung. In Hagen sind gestern wieder keine Erstimpfungen gegen Covid-19 erfolgt. Insgesamt haben bis 3. Februar 3.248 (+0) Personen in Hagen eine Erstimpfung erhalten. Die Zahl der Zweitimpfungen ist hingegen erneut deutlich gestiegen: 1.672 (+235) Personen in Alten- und Pflegeheimen haben nun bereits die zweite Corona-Impfdosis bekommen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist zuversichtlich, dass die Impfzentren am Monat planmäßig an den Start gehen. In Hagen wurde das Impfzentrum in der Stadthalle, Wasserloses Tal 2, eingerichtet. Wer einen Termin hat, soll zu diesem den Personalausweis (oder einen anderen Lichtbildausweis), einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz (OP-Maske, FFP2) sowie die Krankenkassenkarte (wenn vorhanden) mitbringen. Darüber hinaus sollten nach Möglichkeit auch der Impfpass und medizinische Unterlagen (z.B. Herzpass, Diabetikerausweis oder Medikamentenliste) mitgeführt werden. Um die Arbeit zu erleichtern, bittet die KVWL außerdem um ein vorheriges Ausfüllen des als PDF verfügbaren Anamnese- und Einwilligungsbogens. Und noch ein wichtiger Hinweis: Wer bei der Terminvergabe bislang keinen Termin für die Zweitimpfung erhalten hat, soll dennoch unbedingt den Ersttermin wahrnehmen, da die entsprechende Impfstoffdosis reserviert ist.

Und so sieht es außerhalb unserer Stadtgrenzen aus:

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in NRW stagniert bei 77,6. Innerhalb des letzten Tages sind landesweit 128 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Weiterhin liegt keine Stadt und kein Landkreis in NRW über einer Inzidenz von 200. Am stärksten betroffen ist noch immer Hagen (154,2), gefolgt vom Kreis Höxter (118,4) und dem Kreis Mettmann (110,8). Noch 6 der insgesamt 53 Städte und Kreise in NRW (11,3%) haben eine Inzidenz über 100, unterhalb der für den 14. Februar gesetzten Zielmarke 50 liegen erst 3 Kreise/Städte (5,7%). Hagens gesamte Nachbarschaft liegt trotz eines deutlichen Infektionsanstiegs im Märkischen Kreis geschlossen unter 100: Dortmund 74,6; Kreis Unna 78,0; Ennepe-Ruhr-Kreis 83,9; Märkischer Kreis 97,8.

Bundesweit sind die Infektionszahlen nur minimal gesunken, die durchschnittliche Inzidenz in Deutschland liegt heute bei 79,9. 855 Menschen sind binnen eines Tages an oder mit SARS-CoV-2 gestorben. Noch 13 (3 %) aller Städte und Kreise, vorwiegend in Bayern und Thüringen, weisen heute eine extreme Infektionslage oberhalb einer Inzidenz von 200 auf. Unterhalb der kritischen Grenze von 50 (Ziel des aktuellen „Lockdowns“) liegen jetzt 74 (17%) aller Städte und Kreise, davon 27 unter 35. Am Mittwoch, 3. Februar, wurden in Deutschland 110.079 Impfungen gegen Covid-19 durchgeführt. Damit haben nun 2.091.689 Personen (2,5 % der Gesamt­bevölkerung) eine Erst­impfung erhalten und 756.333 Personen bereits die Zweitimpfung.

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